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Ein erstes Resümee nach 5 Monaten Freiwilligendienst an der Volkshoch<strong>schule</strong> Jena – JenaKultur-Blog
Allgemein Volkshochschule Jena

Ein erstes Resümee nach 5 Monaten Freiwilligendienst an der Volkshochschule Jena

Hannah Wulschner Portrait vor der vhs Jena

von Hannah Wulschner

Das letzte Halbjahr im Abitur war angebrochen und man sollte sich so langsam überlegen, in welche Richtung es danach gehen solle. Welchen Weg will ich in einigen Monaten einschlagen? Ausbildung, Studium oder vielleicht etwas ganz anderes, bei dem ich nicht schon genau wissen würde, was mich erwartet?

Nach dem Abi wollte ich etwas anderes als immer nur zu lernen. Einfach mal ein Jahr in einem Unternehmen zu arbeiten, Gehalt zu bekommen und in einem Team aufgenommen zu werden, klang in meinen Ohren angenehm, denn es war eine Veränderung zu meinem vorherigen Alltag. Und etwas Erfahrung im Berufsalltag zu haben, ist bekanntlich nicht schlecht und kann eine gute Orientierung für die Zukunft bieten, dachte ich mir. Also begann ich im September 2022 mein Freiwilliges Kulturelles Jahr an der Volkshochschule Jena (vhs).

Ich bin nun seit fünf Monaten in der vhs Jena. Aber was mache ich dort eigentlich den ganzen Tag? Angefangen beim täglichen Raumdurchgang, bei dem ich die Tische und Whiteboards sauber mache, über Botengänge durch ganz Jena, liegt meine Hauptaufgabe in der Öffentlichkeitsarbeit. In Absprache und Zusammenarbeit mit der Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit in der vhs erstelle ich Plakate und betreibe Kurswerbung. Auch einige Newsbeiträge auf der Webseite der vhs sind bereits entstanden. Ich habe das Glück, mich hier an der Volkshochschule Jena überall mit meinen Stärken, die vorrangig im kreativen Bereich liegen, einbringen zu dürfen. Insbesondere die Gestaltung von Aushängen und Plakaten liegt mir, sehr zur Freude meiner Kolleg:innen. Ich bemerke, wie ich von Plakat zu Plakat ein besseres Gefühl für Design und Werbung bekomme. Außerdem schreibe ich in der Dienstberatung Protokoll, kann aber auch meine Meinung einbringen. Als es mal durch Krankheit eng in der Verwaltung / Anmeldung wurde, übernahm ich im Oktober spontan die Arbeit dort. Unter diesen Aspekten kann ich sagen, dass meine Arbeit sehr vielfältig, manchmal aber auch „chaotisch“ ist. Ich habe zwar eine Checkliste meiner zu erfüllenden Tätigkeiten, kann meinen Tag aber weitestgehend selbstständig gestalten. Jedoch ist Flexibilität gefragt. So muss ich für kurzfristige Aufgaben spontan bleiben und kann mich nicht zuletzt deshalb in jeden Bereich mit einbringen.

Von Beginn an wurde ich in einem tollen Team aufgenommen, das meine Arbeit sehr wertschätzt. Auch bei privaten Sorgen kann ich immer zu meinen Kolleg:innen kommen und sie hören mir zu und stehen mir mit einem Rat, einer Umarmung und manchmal auch einer Orange zur Seite.

Warum also die vhs Jena? Weil mich das vielfältige Angebot überzeugt hat, ich in vielen verschiedenen Bereichen aktiv werden kann und meine eigenen Stärken geschätzt und gefördert werden. In puncto berufliche Orientierung konnte ich durch die Erfahrungen der letzten Monate schon meinen Traumstudiengang (Kommunikation und PR) finden, den ich nach meinem Freiwilligen Dienst im Oktober anfangen werde.

Unabhängig von der Arbeit in der Einsatzstelle hat man in diesem freiwilligen Jahr auch vier Bildungsseminare. Bei diesen fährt man wie auf einer Klassenfahrt mit den anderen Freiwilligen zu einem jeweils anderen Seminarort und besucht dort kleinere Seminare und Workshops. Die Seminarbetreuer:innen versuchen ihr Bestes, um einen Raum für die Freiwilligen zu erschaffen, in dem sie ohne Grenzen und Vorurteile sie selbst sein können. Dort hat man die Möglichkeit, sich mit den anderen Freiwilligen auszutauschen und den Abend mit Spielen oder Karaoke bis tief in die Nacht ausklingen zu lassen. Unter Umständen kann aus Langeweile auch etwas Ungeplantes wie zum Beispiel eine spontane Hochzeitszeremonie passieren.

Von Freiwilligen zu potentiellen Freiwilligen

Bist Du gerade an dem Punkt, dass Du bald Deinen Schulabschluss in der Tasche hast? Du möchtest aber noch nicht sofort mit einer Ausbildung oder einem Studium beginnen? Vielleicht wäre dann ein Freiwilliges Kulturelles / Politisches / Soziales / Ökologisches Jahr etwas. Das Taschengeld, das Du vom Träger, Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V. (kurz LKJ), bekommst, könnte natürlich etwas höher sein, für das, was man als Freiwillige:r täglich leistet. Aber zusätzlich mit Wohn- und Kindergeld kommt man gut im Alltag zurecht. Falls Du Hilfe benötigst, wie etwa beim Ausfüllen des Wohngeldantrages, stehen Dir die Mitarbeiter:innen vom LKJ stets zur Seite und helfen Dir bei Deinen Anliegen.

Wenn man mich heute fragen würde, warum ich ein Freiwilliges Kulturelles Jahr mache, würde ich sagen, dass ich keine bessere Entscheidung hätte treffen können. Dieses Jahr bietet mir fernab von der schule endlich die Möglichkeit, mich selbst besser kennenzulernen, mich zu fragen, was ich in meinem Leben gerne erreichen möchte. Ich habe die Möglichkeit, neue, wunderbare, interessante, vielfältige, respektvolle Menschen in einem ganz neuen Umfeld kennenzulernen und dieses Jahr gemeinsam und doch auch für mich allein zu wachsen, reifer zu werden und Erfahrungen mitzunehmen.

  1. Angelika Schapitz

    Hallo Hannah, Deinen Bericht hier hast Du aber sehr gut geschrieben. Wir haben ihn durch Zufall gefunden und uns sehr darüber gefreut.

    • Hannah Wulschner

      Vielen Dank für das nette Feedback!
      Liebe Grüße
      Hannah Wulschner

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