2. Auflage des Jenaer Kinderschutzordners an Kindergärten übergeben

Selbstbewusste Kinder, die sich wertgeschätzt fühlen und im Alltag die Erfahrung machen, dass ihre Wünsche und Vorstellungen gehört und ernst genommen werden, sind besser vor Gefahren geschützt.

Schulungen für Kinderschutzbeauftragte

Angesichts dessen ist Prävention besonders in Kindergärten von besonderer Bedeutung. Ziel aller Präventionsmaßnahmen ist es, eine Kultur des Respektes einzuführen, bei der die Grenzen der Kinder beachtet sowie ihre Rechte verwirklicht werden. Präventive Maßnahmen sollten sich auf die Arbeit mit den Kindern, die professionelle Weiterentwicklung der pädagogischen Fachkräfte, die Zusammenarbeit im Team und die Organisation der Kindergärten beziehen. Kinder vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen, gehört zu den Pflichtaufgaben jeder Einrichtung der Kindertagesbetreuung. Vor diesem Hintergrund finden in Jena kontinuierlich Schulungen für Pädagog:innen in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen zu sogenannten »Kinderschutz-Beauftragten« für die jeweilige Einrichtung statt.

Die Schulungen schärfen den Blick auf Ressourcen und Risiken und stärken die Handlungssicherheit, wenn es darum geht, Hinweise auf Kindeswohlgefährdung zu erkennen und einzuschätzen.

Kinderschutzordner in neuer Auflage

Zur Unterstützung der Pädagog:innen entstand ein umfangreiches Werk mit Materialien zum Thema Kinderschutz. Jede Kindertageseinrichtung und Kindertagespflegestelle erhielt einen solchen »Kinderschutzordner« mit Empfehlungen und Handreichungen. Dieser Ordner entstand in Zusammenarbeit von Fachdienst Jugend und Bildung sowie dem Fachdienst Jugendhilfe/ Bereich »Frühe Hilfen« der Stadt Jena.

Dieser Kinderschutzorder wurde nun umfangreich ergänzt und aktualisiert. Beispielhaft sind hier u. a. Trauerbewältigung, pandemiebedingte Krisen, psychische Erkrankungen in Familien und altersgerechter Umgang mit Medien zu nennen. In einer Veranstaltung am Mittwoch wurden die Neuerungen den Vertreter:innen der Kindergärten nahegebracht. Zwei weitere termine folgen.

Die Neuauflage des Kinderschutzordners bietet Handreichungen für Pädagog:innen, um Eltern in belasteten Lebenssituationen Verständnis entgegenzubringen, sie aufzufangen, Handlungs- und Problemlösestrategien gemeinsam mit Eltern zu erarbeiten sowie notwendige Unterstützung und Hilfe zu vermitteln.

Dezernent Eberhard Hertzsch bedankte sich bei den Kindereinrichtungen. Beim Thema Kinderschutz sei es besonders wichtig, regelmäßig auf neue Facetten von Gewalt einzugehen und gemeinsam mit den Eltern das Kindeswohl zu garantieren. Dabei ist das pädagogische Feingefühl von grundlegender Bedeutung.