Breitbandausbau

Geförderter Breitbandausbau

"Weiße-Flecken-Programm (WFP)" 2017 – 2024

Die Bundesregierung fördert seit Ende 2015 deutschlandweit den Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze. 

Der Kommunalservice Jena betreut das Förderprojekt „Weiße Flecken" im Stadtgebiet Jena. Als "Weiße Flecken" werden diejenigen Adresspunkte bezeichnet, denen bisher noch kein Breitbandanschluss* zur Verfügung steht und auch in absehbarer Zeit durch kein Telekommunikationsunternehmen (TKU) zur Verfügung gestellt wird. Berücksichtigt wurden dabei alle gültigen Postadressen unabhängig von der derzeitigen Nutzung.

* weniger als 30 Mbit/s im Download gilt als unterversorgt im WFP

Die Stadt Jena hat Ende 2017 erfolgreich Fördermittel für die Beseitigung der "Weißen Flecken" einwerben können. Der Aufbau und Betrieb des Breitbandnetzes wurden Anfang 2019  öffentlich ausgeschrieben und im Ergebnis an die Thüringer Netkom, einer Tochtergesellschaft der TEAG Thüringer Energie AG, vergeben. Im Juli 2020 wurde der Vertrag zum Aufbau eine Breitbandnetzes mit der Thüringer Netkom geschlossen. 

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Das Ziel ist es, alle "Weißen Flecken" mit einem Breitbandzugang zu versorgen. Der geförderte Ausbau soll einen effektiven und technologieneutralen Breitbandausbau zur Erreichung eines nachhaltigen, zukunfts- und hochleistungsfähigen Breitbandnetzes (Next-Generation-Access-Netz - NGA) gewährleisten. Das WFP ist ein Baustein zur flächendeckenden Versorgung aller Haushalte in Jena.

In dem vorgelagerte Markterkundungsverfahren wurde der Bedarf zum Anschluss von 312 Haushalten und 67 Unternehmen an das Breitbandnetz ermittelt. Diese  Adressen sind nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu erschließen, der sich über den Verkauf von Telekommunikationsprodukten nicht refinanziert. Diese "Wirtschaftlichkeitslücke" wird im WFP durch einen Zuschuss aus Fördermitteln geschlossen. 
Im Rahmen des WFP werden 64 km Tiefbau realisiert, 84 km Leerrohre verlegt sowie 147 km Breitbandnetz in Glasfasertechnologie neu aufgebaut. Für die Projektbetreuung ist der Kommunalservice Jena zuständig.

Der für jedermann sichtbare Teil des Projektes sind die Tiefbauarbeiten. Im WPF kommen grundsätzlich nur erdverlegte Kabel zum Einsatz. Dafür werden Gräben gezogen oder Bohrtechnologien eingesetzt. In diese werden dann Leerrohrverbände eingebracht, über die jeder Adresspunkt mit einer dedizierten Faser versorgt werden kann. Für aktive Netzkomponenten werden Verteilerschränke aufgebaut. Für die spätere Netzerweiterung werden Reserven vorgehalten.
Wenn der Tiefbau abgeschlossen ist, werden die Hardwarekomponenten installiert und die Glasfaserleitungen eingezogen. Die Fasern werden in einem aufwändigen Verfahren miteinander verbunden (gespleißt), was eines der aufwändigsten Prozesse beim Netzaufbau darstellt. Zum Abschluss erfolgt eine Qualitätskontrolle und die Dokumentation. Bis das Netz in Betrieb gehen kann, vergehen etwa 2 Jahre.

Der 1. Spatenstich zum Baubeginn erfolgte Anfang am 27. April 2022 in der Ortslage Leutra. 

Ortslagen, in denen 2024 noch Tiefbauarbeiten stattfinden, Stand Juni 2024:

  • Ammerbach
  • Wöllnitz
  • Göschwitz
  • Closewitz
  • Nord
  • Münchenroda

 

Ortslagen, in denen die Tiefbauarbeiten bereits abgeschlossen sind:

  • Isserstedt
  • Krippendorf
  • Vierzehnheiligen
  • Lützeroda
  • Kunitz
  • Winzerla/Cospoth
  • Maua
  • Leutra
  • West/Forst
  • Remderoda
  • Wogau/Jenaprießnitz


Die Ausrüstung der Trassen mit aktiver Technik erfolgt nach Abschluss der Tiefbauarbeiten.
Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des Netzes ist für Ende 2024 geplant.

Seit Frühjahr 2021 vermarktet die Thüringer Netkom Ihrer Breitbandanschlüsse. Für die Nutzung muss der Anschluss bis in das jeweilige Objekt geführt werden. Dafür muss der Eigentümer des Grundstückes eine Erklärung (GEE) abgeben. 
Ein nachträglicher Anschluss eines Objektes an ein für den Anschluss vorbereitetes Grundstück ist auch nachträglich möglich. Die Tiefbaukosten sind in diesem Fall aber nicht förderfähig und müssen vom Grundstückseigentümer selbst getragen werden. 
Die Errichtung des Anschlusses ist im Übrigen unabhängig von der Buchung eines Telekommunikationsproduktes. Fragen Sie bei Ihrem Wunschprovider nach einem für Sie passenden Tarif.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt der Thüringer Netkom.

Die Fördermittelgeber PricewaterhouseCoopers GmbH (PWC) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und die Thüringer Aufbaubank im Auftrag des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft unterstützen das 7,4 Mio. Euro umfassende Vorhaben mit 3,7 Mio. Euro Bundesmittel und 3 Mio. Euro Landesmittel. Die Stadt Jena trägt den Eigenanteil von 0,7 Mio. Euro.

Die Stadt Jena ist bemüht in Kombination der verschiedenen Fördertöpfe, Netzbetreiber und Technologien künftig jeden Haushalt mit einem NGA-Breitbandanschluss versorgen zu können. Durch verschiedene Akteure werden die Voraussetzung dafür geschaffen. Ansprechpartner ist das Büro des Bürgermeisters.

Wirtschaftlich attraktiven Adressen werden durch die Telekommunikationsunternehmen im sogenannten Eigenwirtschaftlichen Ausbau ohne Fremdkapital erschlossen. 

Die Deutsche Telekom ist der größte Netzbetreiber in Jena. Glasfaser ist für das Ortsnetz bereits seit Jahren die Standard-Technologie. Seit Mitte 2022 baut die Telekom Ihr Netz nun auch auf der sogenannten "letzten Meile", also bis in die Wohnung mit Glasfasertechnologie aus. Damit können den Kunden zuverlässigere Dienste und höhere Bandbreiten angeboten werden. Erklärtes Ziel ist es, bis zum Jahr 2026 etwa 14.000 Haushalte in Jena mit Glasfaseranschlüssen versorgen zu können. Die Telekom vermarktet eigene Produkte, aber auch Partnern wie zum Beispiel 1&1 können das Netz nutzen.

Auch die Stadtwerke Jena-Netze bauen ihr Glasfasernetz stetig aus. Durch die Stadtwerke werden die Mieter von JenaWohnen und Carl-Zeiss-WG aber auch Heimstätten und andere Wohnungsgesellschaften versorgt. Außerdem liegt der Focus der Stadtwerke auf Wirtschaftsunternehmen und Institutionen. Die Stadtwerke sind Netzbetreiber, Telekommunikationsdienste werden ausschließlich durch Dritte wie bspw. TeleColumbus oder 1&1 erbracht.

TV-Kabelnetze (HFC) sind ein weiterer Baustein in der flächendeckenden Versorgung mit Breitband-Internetinhalten. Haushalte die über ein TV-Kabelnetzanschluss verfügen gelten heute schon als versorgt. Mit einem speziellen Kabelmodem werden Downloadraten erreicht, welche die Definition an ein NGA-Netz (Next-Generation-Access-Netz) erfüllen. 

Der Telekommunikationsmarkt unterliegt dem Telekommunikationsgesetz-TKG. Die Marktteilnehmer können sich frei entfalten. So ist es möglich, dass in den kommenden Jahren weitere Telekommunikationsunternehmen eigenen Breitbandnetze in Jena errichten. Der Kommunalservice Jena ist bestrebt solche Aktivitäten zu koordinieren und wenn immer möglich auf vorhandene Kapazitäten zurück zu greifen. 

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Logo des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr

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