Wohnen
Der Jenaer Wohnungsmarkt ist aufgrund der positiven Bevölkerungsentwicklung und der hohen Nachfrage nach Wohnraum in großen Teilen angespannt. Die Nachfrage übersteigt in einigen Bereichen das Angebot.
Die Stadt hat es sich zur Aufgabe gemacht, neben der Bereitstellung von ausreichend Wohnraum das Wohnungsangebot in Jena auch qualitativ entsprechend der sich verändernden Nachfrage nach begehrten Wohnlagen, Wohnungsgrößen und Ausstattungsstandards sowie Mietpreisen weiter zu entwickeln.
Stadtrats-Informationen
Hier finden Sie eine Auflistung aller das Thema Wohnen & Bauen betreffenden Beschlüsse, Berichte und Anfragen des Stadtrates mit Link zum Stadtratssitzungssystem. Dort können Sie bequem alle zugehörigen Informationen und Dokumente abrufen.
Wohnungsmarktbeobachtungen
Regelmäßiges Monitoring & Gründung der AG Wohnungswirtschaft
Um die tatsächlichen Entwicklungen am Wohnungsmarkt besser einschätzen zu können und um strategische Grundlagen für die langfristigen Planungen zu erarbeiten, betreibt die Stadt Jena seit 2002 eine laufende Wohnungsmarktbeobachtung. In dieses Monitoring - begleitet von der AG Wohnungswirtschaft - fließen die Daten von 25.249 Wohnungen im Bestand der Wohnungsunternehmen ein.
Vor dem Hintergrund eines damals vorherrschenden Wohnungsleerstands von über 10 % beschäftigt sich die Stadtverwaltung seit 2001 intensiv mit dem Thema Wohnen. Ein abgestimmtes Handeln war notwendig und aus diesem Grund wurde die AG Wohnungswirtschaft gegründet.
Zur Zeit ist es gemeinsames Ziel, den Wohnungsbau qualitativ und quantitativ in Bestand und Neubau zu stärken sowie auch auf die verschiedensten Bedürfnisse und speziellen Anforderungen der unterschiedlichen Zielgruppen zu reagieren.
Gesamtstadt- und planungsraumbezogene Aussagen zur Entwicklung der Wohnungsnachfrage und des Wohnungsangebotes werden getroffen, Prognosen zur zukünftigen Marktentwicklung erarbeitet und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Diese Ergebnisse werden in einem jährlichen Monitoring kontinuierlich evaluiert und überprüft sowie im Konzept „Wohnstadt Jena„ (-> downloads) dokumentiert. Das aktuelle Monitoring für 2023 wurde im Januar 2024 veröffentlicht.
Mitglieder der AG Wohnungswirtschaft
- Stadtverwaltung Jena, Fachdienst Stadtentwicklung, Integrierte Sozialplanung, Statistik
- Jenawohnen GmbH
- Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eG
- Heimstätten-Genossenschaft Jena eG
- Jenaer Baugenossenschaft eG
- Örtliche Wohnungsgenossenschaft eG
- Wohnungsgenossenschaft Lobeda-West e.G.
- Wohnungsgenossenschaft „Unter der Lobdeburg“ eG
- Wohnungsgenossenschaft Saaletal Jena e.G.
- Ernst-Abbe-Siedlungs GmbH
- Studentenwerk Thüringen
- Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH
- Mieterverein Jena
- Jenaer Bündnis für Familie
2013 konnte die AG Wohnungswirtschaft ihr 10-jähriges Bestehen begehen. Dies wurde mit einer öffentlichen Veranstaltung gewürdigt. Die Redebeiträge der Referenten stehen als Download zur Verfügung.
Planungsräume
Das Jenaer Stadtgebiet ist in sechs Planungsräume gegliedert, die wiederum in statistische Bezirke aufgeteilt sind (Karte ist als Download verfügbar):
- Alt- und Neulobeda
- Ost
- Nord
- West/Zentrum
- Ortschaften
Dienstleistungen
Die Dienstleistungen der Stadt Jena zum Thema Wohnen & Bauen:
Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035
Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035
Die „Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035“ wurde am 15.10.2020 durch den Stadtrat beschlossen (Beschluss Nr. 20/0468-BV). Den Stadtratsbeschluss inklusive aller Anlagen können Sie hier einsehen.
Mit dem Stadtratsbeschluss sind die Fläche C1a „Rahmenplan Jenzighang West" sowie eine Teilfläche von C1b „Rahmenplan Jenzighang Mitte" aus der Wohnbauflächenkonzeption entfallen. Die Verwaltung wurde mit Beschlusspunkt 006 beauftragt, für die entfallenen Flächen Alternativen vorzuschlagen. Weiterhin sollten für die Flächen D2 „Schweizerhöhe“ und D3 „Mädertal“ Alternativflächen geprüft werden. Diese alternativen Flächen sollten hinsichtlich der qualitativen und quantitativen Aspekte möglichst ein adäquates Wohnbauflächenpotential bieten.
Gemäß Beschlusspunkt 007 wurde eine Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses und der Stadtverwaltung gebildet, in der die durch Punkt 006 folgenden Veränderungen der Wohnbauflächenkonzeption beraten wurden.
Als Grundlage für die Beratungen der Arbeitsgruppe wurde durch die Stadtverwaltung ein Prüfbericht erstellt. In diesem Prüfbericht wurden alle betroffenen Flächen noch einmal analysiert, die Vor- und Nachteile einer Flächenentwicklung gegenüber gestellt und mögliche Alternativflächen eruiert. Die interfraktionelle Arbeitsgruppe tagte in vier Sitzungen. Darüber hinaus wurden zwei Vor-Ort-Termine am Jenzighang sowie im Bereich Schweizerhöhe und Mädertal durchgeführt.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden in der Berichtsvorlage 22/1526-BE zusammengefasst und am 07.07.2022 im nicht öffentlichen Teil des Stadtentwicklungs- und Umweltausschusses vorgestellt.
Folgende Ergebnisse wurden in der Berichtsvorlage dargelegt:
- Die entfallene Fläche C1a „Rahmenplan Jenzighang West“ wird durch die folgenden Flächen in der Wohnbauflächenkonzeption ersetzt:
- B17 VBB-J 41 „Quartier 22“ mit insgesamt 70 WE MFH (40 WE + 30 WE zusätzlich)
- B19 VBB-Wz 06 „Wohnbebauung Oßmaritzer Str.“ mit 45 WE MFH (+ 15 WE als Baulücke)
- D15 Östliche Erweiterungsfläche zu B13 Nördlich Karl-Liebknecht-Straße mit 25 WE MFH - 2a: Variante 1 – fachliche Empfehlung (Bebauung unterhalb der 160m-Höhenlinie, 92 WE)
Der fachlichen Empfehlung wird nicht gefolgt, da hierfür keine politische Mehrheit in der Arbeitsgruppe bestand.
2b: Variante 2 – politischer Vorschlag (straßenbegleitende Bebauung, 20 WE)
Für die Fläche C1b „Rahmenplan Jenzighang Mitte“ erfolgt eine neue Flächenabgrenzung. Die Fläche wird mit einem um 100 WE reduzierten Potenzial von nunmehr 20 WE im kleinteiligen Segment in der Wohnbauflächenkonzeption fortgeführt. Auf dem entfallenen Flächenanteil von C1b erfolgt die Fortführung der gärtnerischen Nutzung.
Als Ersatz für die entfallene Teilfläche von C1b werden folgende Flächen im kleinteiligen Marktsegment neu in die Wohnbauflächenkonzeption aufgenommen:
- D14 „An der Siedlung“ in Isserstedt mit 28 WE
- D16 „Südlich der Ortslage“ in Leutra mit 10 WE
- D17 „An der Ammerbacher Straße“ in Ammerbach mit 32 WE
- D18 „Am neuen Weingut“ in Kunitz mit 30 WE - Die Wohnbauflächen D2 „Schweizerhöhe“ und D3 „Mädertal“ bleiben unverändert in der Wohnbauflächenkonzeption erhalten. Die Entwicklung dieser kernstadtnahen Flächen entspricht einer nachhaltigen Siedlungsstruktur mit kurzen Wegen, ermöglicht eine gemeinwohlorientierte Bodenpolitik und kann zur Fachkräftegewinnung sowie -sicherung beitragen.
- Die Stadt unterstützt und fördert die Umsetzung gemeinschaftlicher Wohnprojekte gemäß StR-Beschluss 21/0989-BV „Gemeinschaftliche Wohnbauprojekte – neue Gartenstadtprojekte unterstützen“ auf den Flächen D2 und D3, da diese Flächen gute Voraussetzungen dafür bieten.
- Die kommunale Fläche „Im Hahnengrunde“ bleibt als strategische und sofort verfügbare Zukunftsfläche der Wissenschaft, Forschung und Technologie vorbehalten und ist im Hinblick auf die deutschlandweite Konkurrenz um Forschungseinrichtungen weiterhin als Sonderbaufläche „Forschung und Lehre“ zu sichern.
Mit den vorliegenden Ergebnissen aus der Alternativenprüfung wird dem Auftrag des Stadtrates vom 14.10.2020 (Stadtratsbeschluss 20/0482-BV „Verstetigung der Wohnungspolitik für Jena: Richtlinien und Konzeptvergabe“) gefolgt, Flächen für mindestens 4.830 Wohnungen als preisstabilisierende Zielgröße bereitzustellen, um eine nachhaltige und sozial ausgewogene Entwicklung des Wohnungsmarkts im Oberzentrum Jena zu sichern.
Die Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035 wurde entsprechend aktualisiert (Stand 29.08.2022, siehe downloads). Die Grundsätze der Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035, welche im Oktober 2020 durch den Stadtrat beschlossen wurde (Kapitel 1 bis 6), behalten ihre Gültigkeit und werden durch die alternativen Flächen nicht berührt. Die Alternativflächen bedienen weitestgehend das gleiche Marktsegment wie die entfallenen Flächen. Auch im Hinblick auf die Zeiträume sind die entfallenen und die alternativen Flächen vergleichbar. Gegebenenfalls kann bei einzelnen Alternativflächen (z. B. B17 „Quartier 22“ oder B19 „Wohnbebauung an der Oßmaritzer Straße“) eine schnellere Umsetzung erfolgen.
Die Tabellenübersicht aller Wohnbauflächen nach Planungsstand (Kapitel 7) wurde aktualisiert. Die Ersatzflächen für C1a und C1b wurden ergänzt und grafisch kenntlich gemacht. Darüber hinaus wurden für die ursprünglichen Wohnbauflächen aufgrund des zeitlichen Fortschritts redaktionelle Aktualisierungen vorgenommen (z. B. Flächenbezeichnung, Verfahrensstand). Diese sind in der Übersicht nicht gesondert gekennzeichnet.
Die Anlagen zum StR-Beschluss „Wohnbauflächenkonzeption Jena 2035“ wurden ebenfalls aktualisiert. Die tabellarische Übersicht (Anlage 2) sowie die Kartenübersicht (Anlage 3) finden Sie im Download-Bereich.