#3393-2020

Beschreibung des Mangels

Es möchte bitte überprüft werden, ob die Umleitung des Fahrradweges über die Landfeste so realisiert bleiben soll wie ich sie heute vorfand. Vom Camsdorfer Ufer in Richtung Arbeitsamt gibt es keine Abtrennung eines Radweges. Das bedeutet für Kinder und unsichere Fahrradfahrer, dass sie entweder im (teilweise sehr dichten) Berufsverkehr "mitschwimmen" oder einen teilweise nur 50 cm breiten, beidseitig genutzten Fußweg befahren müssen, der auch noch rechterhand mit wilden Parkbuchten der Anwohner versehen ist. Aus meiner Sicht ist das für die erwähnte Gruppe nicht zumutbar und birgt ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko. Entweder sollte zumindest temporär, wenigstens die von mir genannte Richtung mit einem Fahrradstreifen versehen (besser wäre es gleich eine Fahrradstraße daraus zu machen, aber ich weiß schon, dass das hier in Jena nicht möglich ist) oder ein Durchgang über die Landfeste während der Bauarbeiten ermöglicht werden. Ich bitte eindringlich darum, den aktuellen Zustand nochmal während des Berufsverkehrs zu prüfen. Bitte!

Details des Mangels

Kategorie
Straße/Gehweg/Radweg
Status
Geschlossen
Abteilung
Straßenverkehrsbehörde
Geokoordinaten
50.9317088, 11.605483

Anmerkungen / Status Änderungen

Mangel wurde gemeldet.

Vielen Dank für Ihren Hinweis.

Am Camsdorfer Ufer ist Tempo 30 ausgewiesen. Damit ist genügend Vorsorge zur Sicherheit des Radverkehrs gegeben. Im Tempo 30-Bereich werden grundsätzlich keine Radverkehrsanlagen eingerichtet.

 

Der Mangel wurde migriert, dadurch hat sich die ID geändert. Die alte ID war: #3485-2020, die neue ID ist: #3393-2020.

Kommentare

Ich habe es satt, ständig Forderungen zu lesen, daß die ach so ängstlichen Radfahrer dringend eine Sonderlösung benötigen, weil es ja angeblich so gefährlich ist, auf der Fahrbahn zu fahren. Das Gegenteil ist der Fall.

Ja, ich weiß, der Mängelmelder soll nicht für politische Diskussionen genutzt werden. Wer solche "Mängel" einstellt, tut das aber indirekt auch. Und ich schaffe es nicht, das unkommentiert zu lassen.

Wobei die wilde Parkerei am Camsdorfer Ufer auch für Fußgänger ein Ärgernis ist. Da wird oft der halbe Gehweg versperrt, mit Kinderwagen kein Durchkommen.

Und ich habe es satt, ständig von Autofahrern zu lesen, die glauben, die Strasse gehöre ihnen ganz allein und sie müssen daher keine Rücksicht auf schächere Verkehrsteilnehmer nehmen.

Heute wurde ich als Fußgänger und damit der schwächste Verkehrsteilnehmer ständig von Fahrradfahrern auf dem Fußweg umgefahren. Von Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer keine Spur.

Falls Sie mich meinen (ich habe den ersten Kommentar verfaßt): Ich habe kein Auto, ich fahre Fahrrad. Und zwar auf der Fahrbahn, wie es die Straßenverkehrsordnung vorsieht (§2). Ganz ohne Angst und ohne Probleme.

Auch als sportlicher Radfahrer kann man nur unterstreichen, dass die Arroganz und Ignoranz der Autofahrenden Bevölkerung gegenüber Radfahrern nahezu täglich zu spüren ist. Sicherlich kann man sich über diese Sonderlösungen beschweren. In einer idealen Welt, in der Autofahrer Radfahrer und Fußgänger als gleichberechtigte Individuen wahrnehmen würden, wäre dies kein Problem. Dem ist aber nicht so. Zudem sollte auch Ihnen klar sein, dass man in Deutschland mit 90 Jahren ein Auto führen darf, ohne seit Führerscheinerwerb eine erneute Prüfung oder einen Gesundheitscheck machen zu müssen. Das in Kombination mit den egozentrischen Hier-Komm-Ich-Fahrern ist kein Umfeld, in dem AlltagsradlerInnen gefahrlos durch die Stadt kommen. Insbesondere nicht an Anstiegen. Und solange das nicht entsprechend geahndet wird, in dem es einfach richtig, richtig teuer ist Verkehrsverstöße zu begehen - die Tötung einer Person mit dem kfz unter Alkoholeinfluss und ohne Hilfe wurde zuletzt mit einer Geldstrafe betraft - braucht es Sonderlösungen für Radfahrer und Fußgänger, die auch durch ein fähiges Ordnungsamt massiv verteidigt werden.

Im Übrigen, das Radfahrende Konflikte mit Fußgängern auslösen, liegt letztendlich an einer fehlenden Radverkehrsinfrastruktur. Das soll keinen Freifahrtschein für die Gefährdung von Fußgängern darstellen, aber auch das wird von der Stadtverwaltung mit Absicht billigend in Kauf genommen. Siehe dazu auch der neue Fuß- und Radweg entlang der Tatzendpromenade. Radwege sind in der Stadt Jena noch immer ein Fremdwort, hier hat der PKW Vorrang.

Tut mir leid, ich bin ganz und gar nicht Ihrer Meinung. Ich glaube auch nicht, daß ich Sie werde überzeugen können. Gegen feste Überzeugungen kommt man mit Argumenten nicht an.

Bitte lassen Sie mich Ihnen meine Erfahrungen schildern. "Sonderlösungen für Radfahrer" sind nicht Teil der Lösung (eines Problems mit Kraftfahrern), sondern Teil des Problems selbst. Ich möchte das am Beispiel der Schutzstreifen erläutern. Die Stadt Jena hat sich die Schutzstreifen in der Camburger Straße fast 70000 Euro kosten lassen. Bevor sie auf die Fahrbahn aufgebracht wurden, konnte ich dort problemlos fahren. Die Fahrbahn ist breit, es gab keinerlei Probleme beim Überholen. Seitdem die Schutzsatreifen da sind, werde ich regelmäßig angehupt (was vorher nie passierte) und DEUTLICH enger überholt. Woran liegt das? Ein Schutzstreifen teilt die Fahrbahn in zwei "Reviere", eines für Radfahrer und eines für Autofahrer. Der Mensch ist emotional nunmal noch ziemlich nahe am Steinzeitmenschen. Wenn ich nicht äußerst rechts in "meinem" Streifen bleibe, wird das als Revierverletzung wahrgenommen und sanktioniert. Nicht von allen und nicht von allen gleich stark. Aber die Tendenz ist da. Und es läßt sich nichts dagegen unternehmen als die Teilung abzubauen.

@Gast: Mi, 06.05.2020 - 20:29
Das glaube ich ihnen gerne. Aber wenn es in Jena genügend Fahrradwege gäbe, die ihrem Namen gerecht würden, ober Radfahrer die Fahrbahn mitbenutzen würden, wo es nicht anders geht, gäbe es die Konflikte zwischen Fussgängern und Radfahrern auf Fusswegen nicht. Ziel sollte es sein, dass ALLE Verkehrsteilnehmer miteinander auskommen - erfordert natürlich Kenntnis und Einhaltung von §1 STVO.

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