Künstlerische und kunsthistorische Perspektiven auf Ideen einer gerechten Gesellschaft einerseits und auf die Ikone Karl Marx andererseits bereichern dieses Symposium.
Künstlerische und (kunst-)historische Perspektiven auf Marx und Näherungen an Ideen einer gerechten Gesellschaft nach Marx stehen im Zentrum dieses Symposiums: Es handelt von Gespenstern und geteilten Himmeln, von Utopien und Dystopien, von Träumen und Enttäuschungen – oder: vom Gelingen und Scheitern eines menschlichen Zusammenlebens jenseits des Kapitalismus.
Vier Ausstellungen und eine künstlerische Intervention begleiten das Symposium und setzen sich auf ganz unterschiedliche Weise mit Marx und der Idee des Sozialismus auseinander.
Einkaufcenter »Neue Mitte«, Gastronomiebereich, Leutragraben 1
Vernissage am 3. Mai 2018 um 18.00 Uhr
„... ich setze mich mit einem Stück Buttercremetorte in den Imbissbereich. Während die Torte in meinem Mund schmilzt und meine Neuronen die Glücks-Glocken schlagen, bemerke ich Karl und Jenny Marx neben mir an einem Nachbartisch. Beide müssen mittlerweile mindestens 200 Jahre alt sein. Ihre Haut hängt schlaff von den Knochen herunter. Karls Bart und Haare sind schneeweiß; wie die von Dumbledor bei Harry Potter. Jenny ist immer noch wunderschön, obwohl sich deutlich ihr Schädel unter der Haut abzeichnet. Beide sind in ein assoziatives, nur lose aufeinander bezogenes Gespräch vertieft. Beide tauschen wunderschöne Wortgruppen miteinander aus. Es ist, als würde zwischen ihnen auf dem falschen Marmortisch eine Sonne schweben und sich über ihnen in der Deckenverschalung ein blauer Himmel auftun. ...“
Sebastian Jung stellt in einer temporären künstlerischen Intervention (bis 5. Mai zu besichtigen) die Marx-Büste von Will Lammert im „La Dolce Vita“-Bereich der „Neuen Mitte“ wieder auf. Es erscheint eine Tageszeitung, entstanden an einem Tag im Einkaufszentrum mit Jenny und Karl.
Zur Eröffnung spricht Verena Krieger (FSU Jena)
Veranstalter: JenaKultur in Zusammenarbeit mit der Kustodie der FSU Jena sowie neue mitte jena / Eintritt frei
Kunstsammlung Jena
Vernissage am 4. Mai 2018 um 18.00 Uhr im Historischen Rathaus der Stadt Jena, Markt 1
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von KünstlerInnen, die sich kritisch mit unserer ökonomischen und sozialen Gegenwart und deren ideellen Hintergründen auseinandersetzen. Krisen und Kriege, Armut und Migration, technologische Entwicklungen und ökologische Veränderungen sind nur einige jener Faktoren, die das Gleichgewicht vergangener Jahrzehnte, die Verheißungen der Moderne, bedrohen und Veränderungen ankündigen, die uns alle betreffen werden. Utopische und dystopische Erzählungen sind typisch für Zeiten des Umbruchs, und die Reflexionen der KünstlerInnen dieser Ausstellung können dazu beitragen, Widersprüche aufzuzeigen und Wege zu neuen Sichtweisen zu eröffnen.
Zur Vernissage im Historischen Rathaus der Stadt Jena sind alle Interessierten herzlich eingeladen, die Ausstellung selbst ist bis zum 12. August in der Kunstsammlung Jena (Markt 7) zu sehen.
Veranstalter: JenaKultur | Kunstsammlung Jena
Kurator: Erik Stephan
Ausstellungskabinett der Universität Jena, Uni-Hauptgebäude, R. 0.25, Fürstengraben 1
Die Jenaer Karl-Marx-Büste von Will Lammert ist recht populär und viel diskutiert. Weniger bekannt dagegen ist, dass sich im Bestand der Kustodie der Universität Jena etliche weitere 'Marxe' befinden: Gemälde, Druckgrafiken und Massenware wie Medaillen, Gedenkmünzen und Orden, die in der einen oder anderen Form das Konterfei des Philosophen tragen. Memorabilien, Ehrenzeichen, giveaways. Sie geben Auskunft darüber, wann und zu welchem Anlass im universitären Kontext an Karl-Marx erinnert wurde. Im Ausstellungskabinett wird eine Kollage dieser Devotionalien in ihrer Einzigartigkeit wie ihrer Massenhaftigkeit gezeigt, um so einen Einblick in die Marx-Rezeption an der Universität Jena und einen Kommentar zur Diskussion um die Marx-Büste zu geben.
Öffnungszeiten:
3. Mai: 16-18 Uhr,
4. Mai: 12-16 Uhr,
5. Mai: 16-20 Uhr,
7. Mai: 12-15 Uhr,
8. Mai: 10-13 Uhr,
9. Mai: 12-15 Uhr,
10. Mai: 15-18 Uhr
11. Mai: 10-15 Uhr
Veranstalter: Kustodie der FSU Jena / Eintritt frei, wie auch die Broschüre, die zur Ausstellung erscheint und die Exponate kurz vorstellt.
Anbau Volksbad
Die Ausstellung beschreibt den Aufstieg und Niedergang der kommunistischen Bewegungen. Nicht nur die Welt, sondern auch die Menschen sollten grundlegend verändert werden. Rund um den Globus konnten diese Bewegungen Millionen Menschen mobilisieren – und entwickelten sich zum Albtraum von Abermillionen, die Opfer kommunistischer Gewaltregime wurden. Die Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ umfasst 25 Tafeln mit über 200 zeithistorischen Fotos, Dokumenten sowie QR-Codes, die mit Filmdokumenten im Internet verlinkt sind.
Öffnungszeiten: Do.: 8-00-18.00 Uhr, Fr.: 8.00-16.00 Uhr / Eintritt frei
Link: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/kommunismus-zeitalter-6020.html
Ein von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördertes Projekt der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt e. V.
Rathausdiele Jena, Historisches Rathaus, Markt 1
Dem in der DDR obrigkeitsstaatlich verordneten medialen Kult um Karl Marx und seinen Freund und Mitarbeiter Friedrich Engels (1820-1895) sowie deren Umfeld (z.B. Jenny Marx, 1814-1881) inkl. der historischen Verfälschungen und Manipulationen geht die Ausstellung nach. Sie verfolgt die Reflexion von Leben und Werk von der SED-Gründung bis zum Zusammenbruch des Kommunismus. Die Ausstellung korrespondiert damit in einer besonderen Weise mit der von Gerd Koenen.
Öffnungszeiten: Do./Fr.: 9.00-12.00 Uhr, Do.: 14.00-16.00 Uhr, Sa./So.: 10.00-15.00 Uhr
Veranstalter: JenaKultur / Eintritt frei