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Mehr Licht – Mit KI Licht ins Dunkel des Mittelalters bringen | Lange Nacht der Wissenschaften Jena Direkt zum Inhalt

Mehr Licht – Mit KI Licht ins Dunkel des Mittelalters bringen

Zeit
18:00 - 22:00 Uhr
Veranstalter
Friedrich-Schiller-Universität Jena und Institut für informatik
Ort
Campus, Foyer
Adresse
Carl-Zeiß-Straße 3

Erfahren Sie mehr über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Auswertung von historischen Quellen des Mittelalters

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Künstliche Intelligenz zur Analyse historischer Quellen genutzt werden kann? Ähnlich wie in den Naturwissenschaften, führt der rasante Fortschritt der Digitalisierung auch in den Geisteswissenschaften zu grundlegenden Veränderungen der Arbeitsprozesse. Diese Entwicklung geht über die bloße Speicherung und Präsentation wissenschaftlicher Daten hinaus und beeinflusst zunehmend den Forschungsprozess selbst, indem sie die Methoden der Wissensgenerierung transformiert. Insbesondere die Einführung von Large Language Models (wie ChatGPT) hat die historischen Forschungsprozesse revolutioniert. Historische Quellen müssen nicht mehr mühsam und zeitaufwendig manuell analysiert werden; stattdessen können die Informationen nun automatisch extrahiert werden.
Mit unseren Beteiligung an der Langen Nacht der Wissenschaft möchten wir die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der Forschung unserer interdisziplinären Arbeitsgruppe, bestehend aus informatikern und Historikern, vorstellen. Unsere Gruppe trägt den Namen MEPHIsto („Digitale Modelle, Erklärungen und Prozesse in den Historischen Wissenschaften“). Wir untersuchen das Verwaltungsschriftgut der spätmittelalterlichen Kirche, das im Repertorium Germanicum veröffentlicht ist. Diese Quelle bietet ein reichhaltiges und vielschichtiges Bild der spätmittelalterlichen Kirche, einschließlich ihrer religiösen und kanonisch-rechtlichen Grundlagen, organisatorischen und fiskalischen Mechanismen, personellen und räumlichen Netzwerken sowie politischen Ambitionen und Alltagsrealitäten.
Dabei zeigen wir exemplarisch, wie wir mithilfe von Large Language Models den Zahlungsverkehr zwischen Deutschland und der römischen Kurie im 15. Jahrhundert unter Papst Sixtus IV. analysiert haben. Auf diese Weise konnten wir algorithmisch ein klar strukturiertes Netzwerk bedeutender Finanzakteure jener Zeit identifizieren.

Beim Mitmachangebot haben Sie die Gelegenheit, selbst historische Quellen auszuwerten und herauszufinden, ob Ihre eigenen Vorfahren in die Prozesse der spätmittelalterlichen Kirche involviert waren. Nutzen Sie state-of-the-art Large Language Models, um spannende Verbindungen zu entdecken. Zusätzlich bieten wir ein Grammatikbaukasten-Minispiel an, bei dem Sie einen kleinen deutschen oder lateinischen semistrukturierten Text parsen können.

 

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