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Bohème Sauvage – JenaKultur-Blog
Allgemein Volkshaus Jena

Bohème Sauvage

20er Jahre-Tanzkurs, viele Menschen auf der Tanzfläche

Im Volkshaus Jena werden die 1920er Jahre zelebriert

Wir sprachen mit Daniel Illing, Leiter des Veranstaltungsbereiches bei JenaKultur, über das neue Veranstaltungsformat in der „smarten alten Lady“, welches am 28. September 2024 Premiere in Jena feiert.

Der Fachbereichsleiter Veranstaltungen bei JenaKultur, Daniel Illing, auf seinem Barocksofa
Daniel Illing ©JenaKultur

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Bohème Sauvage“?

Der Begriff steht für eine Hommage an das wilde Berliner Nachtleben der 1920er Jahre und wurde 2006 von Else Edelstahl ins Leben gerufen. Seitdem findet dieses Format regelmäßig in wechselnden Etablissements in Berlin (im Sommer sogar auf der Spree), Hamburg, Köln, Wien und Zürich statt und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit.

Else Edelstahl auf einer Bühne im 20er Jahre Stil
Else Edelstahl © Heinrich von Schimmer

Daneben sind die 1920er Jahre in den letzten Jahren wieder vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt, zum Beispiel durch den Sänger Max Raabe, das Swing Dance Orchestra von Andrej Hermlin (dessen Sohn mit seinem David Hermlin Trio übrigens dieses Jahr im Rahmen der Kulturarena Jena im Volksbad aufgetreten ist) oder die Fernsehserien „Babylon Berlin“ und „Peaky Blinders“.

Auf einer Bohème Sauvage wird parliert, genossen und getanzt vom Charleston bis zum Swing, vom Tango bis zum Step, und dies nicht nur paarweise.

Man taucht ein in eine Welt vor über 100 Jahren und feiert die Künstler:innen und Amüsements der damaligen Zeit.

Inspiriert durch die französische Belle Époque, die Berliner Wilden Zwanziger und die Amerikanischen Swingin‘ Thirties, wird ein detailreiches Ambiente und ein glamouröses Bühnenprogramm geboten.

Wichtig zu betonen ist, dass nicht versucht werden soll, eine vergangene Zeit im Detail ’nachzuspielen‘ oder zu verklären. Es wird kein Anspruch auf absolute Authentizität erhoben, sondern vielmehr auf Stil und Geschmack, der durch besagte Ära inspiriert ist. Einem jeden Gast ist es selbst überlassen, wie weit er gehen möchte.

Wie kommt es dazu, solch ein eher ungewöhnliches Format im Jenaer Volkshaus zu präsentieren?

Das Jenaer Volkshaus hat mit seiner abwechslungsreichen Geschichte viele Konzerte, Tanzveranstaltungen, Jubiläen, Feierlichkeiten, aber auch Schicksalsschläge erlebt. Ich gehe davon aus, dass es nicht nur, aber gerade in 1920er Jahren auch rauschende Feste im Volkshaus Jena gegeben hat. Daran möchte ich gern anknüpfen und den Gästen in Jena wieder ein Möglichkeit geben, einen glamourösen Abend mit Programm, Tanz und anderen Lustbarkeiten zu bieten.

In Berlin hatte ich vor einigen Jahren die Gelegenheit, Gast auf einer Bohème Sauvage sein zu dürfen und war sofort begeistert. Als dieses Format dann auch im Rahmen des Kurt Weil Festes in Dessau sozusagen als Export erstmals 2023 mit großem Erfolg stattgefunden hat, habe ich kurzerhand Kontakt zu Else Edelstahl aufgenommen.

Spätestens nach dem ersten Vor-Ort-termin war dann allen Beteiligten klar, dass eine Bohème Sauvage auch endlich im Jenaer Volkshaus, unserer smarten alten Lady, stattfinden muss. Sowohl die behutsame denkmalgerechte Sanierung des Volkshauses, als auch das geschaffene Ambiente bedürfen keiner großen Dekoration um sich in die 1920er Jahre zurückversetzt zu fühlen.

Dank meiner Kollegin und Produktionsleiterin Ina Zieger konnten wir dann Ende 2023 / Anfang 2024 in die Planung einsteigen und freuen uns sehr, am 28. September Premiere der Bohème Sauvage in Jena feiern zu dürfen.

2 Historische Aufnahmen des Volkshaus Jena, Auß0enaufnahme & Innenaufnahme, beide in schwarz-weiß
Volkshaus Jena in den 20er Jahren © Stadtmuseum Jena, Archiv

Was erwartet die Gäste an dem Abend?

Kurzum, man wird das Volkshaus betreten und sich in den 1920er Jahren befinden.

Daniel Illing

Es soll natürlich den ganzen Abend im Ernst-Abbe-Saal wild getanzt werden, ganz egal ob solo oder als Paar. Dazu wird es zum Start einen Einführungskurs im Charleston geben, somit können die wichtigsten Schritte gleich auf dem Parkett angewandt werden. Eine Tanzshow sowie eine Burlesquedarbietung, die man in den Zwanzigern übrigens noch Schönheitstanz nannte, wird ebenfalls zu sehen sein. Auch ein kleines Casino mit Roulette und Blackjack wird es in der Max-Reger-Halle geben. Natürlich wird aber nur mit Spielgeld an den Tischen gezockt. Zudem werden sowohl die Live-Band Let’s Misbehave! als auch ein Schallplattenunterhalter, heute würde man DJ sagen, für die richtige Songauswahl sorgen. Dank unseren lokalen Partnern Feines & Zimt und Weintanne Jena wird es entsprechende Getränke und Cocktails aus der Zeit geben. Natürlich darf auch eine Absinthbar und ein Bauchladen, bei dem man alles findet, von dem man bisher noch gar nicht wusste, dass man es an dem Abend plötzlich dringend benötigt, nicht fehlen.

Live-Band als Gruppenfoto, alle im Stil der 20er Jahre: LET'S_MISBEHAVE!
Let’s Misbehave! ©Heinrich von Schimmer

Sicherlich gibt es auch einiges als Gast an dem Abend zu beachten, oder?

Im Vordergrund steht, einen bezaubernden Abend im Stil der 1920er Jahre im Volkshaus Jena zu erleben.

Dazu sollte auch die Kleidung im Chic der Zwanziger Jahre ausgewählt werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass nur Originalstücke getragen werden dürfen, vielmehr geht es darum, für den Abend die beste Garderobe, die der heimische Kleiderschrank aufweist, zu tragen. Was viele nicht wissen, dass gerade die 1920er Jahre viele Modeströmungen aufgewiesen hatten, sodass sicherlich für jeden etwas dabei ist. Einen ganz guten Überblick dazu bietet die Webseite von Bohème Sauvage. Dort findet man die verschiedene Stile, unterlegt sowohl mit historischen, als auch aktuellen Aufnahmen von durchgeführten Veranstaltungen. Auch der Gebrauch von längst vergessenen Modeaccessoires wie z. B. Gamaschen, Monokel, Ärmelhalter oder Zigarettenspitzen sind gern gesehen. Der Fantasie sind kein Grenzen gesetzt.

Des Weiteren dürfen die mobilen Fernsprechapparate (neudeutsch Mobiltelefone oder Smartphones) gern zu Hause bleiben. Um dennoch fotografische Eindrücke mitzunehmen, wird es eine Fotobox mit talentierten Fotografen in der Max-Reger-Halle geben.

Alles Weitere ergibt sich dann an dem Abend spontan. Erfahrungsgemäß wird es eher ungewohnt sein, in der Gegenwart zu Hause wieder anzukommen.

Was wünschen Sie sich für die Veranstaltung?

Das Wichtigste ist, dass möglichst viele Gäste diesem neuen Veranstaltungsformat beiwohnen und einen grandiosen Abend haben werden. Des Weiteren hoffe ich, dass sich die Bohème Sauvage in Jena etabliert und wir jährlich einen rauschenden Abend im Volkshaus Jena zelebrieren werden.

P.S.: Ich verrate schon einmal ein kleines Geheimnis exklusiv für die Leser:innen dieses Blogs: Für 2025 steht der termin auch schon fest: 18.10.2025 😉

Verlosung*

Und falls Sie nun Lust auf die 20er Jahre haben und noch keine Karte ihr Eigen nennen, haben wir eine kleine Velosung für unsere Leser:innen! Einfach nachfolgende Frage beantworten, Lösung bis zum 25. September 2024 12 Uhr per E-Mail an pr@jena.de senden und mit etwas Glück gewinnen Sie 2 Eintrittskarten für die Bohème Sauvage am 28. September 2024 im Volkshaus Jena.

Wie wurde ein DJ in den 1920er Jahren genannt?

Viel Glück!

*Vollständige Teilnahmebedingungen

 

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