Ein Steinofen für Jena
Einreicherin
Julia Palm
Kurzbeschreibung des Vorschlags
In vielen deutschen Städten kommt die Tradition gemeinschaftlich genutzter traditioneller Holzbacköfen wieder auf. Dabei handelt es sich um einen freistehenden gemauerten Backofen, der durch ein Holzfeuer aufgeheizt wird. In einem Backvorgang kann in der danach langsam abfallende Hitze erst Pizza/Flammkuchen, dann Brot und schließlich Kuchen gebacken werden. Je nach Größe des Ofens können 5-30 Brote gleichzeitig gebacken werden, weshalb sich eine gemeinschaftliche Nutzung anbietet. Ein Beispiel für dieses Prinzip ist der Dorfbackofen in Wegendorf (Brandenburg).
Ein solcher Backofen würde auch das öffentliche Leben in Jena sehr bereichern! Am Backtag kommen Menschen generationsübergreifend und aus verschiedensten sozialen und ökonomischen Hintergründen zusammen und bringen ihre rohen Backwaren mit, die dann gemeinsam gebacken werden. Abgesehen vom wirklich guten Gebäck, das dort entsteht, ist ein Backtag eine tolle Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, gemeinsam zu essen und sich auszutauschen.
Verschiedene Modelle der Nutzung wären vorstellbar:
- Es gibt einen zentral organisierten Backtag, je nach Nachfrage z. B. 14-tägig oder monatlich. Das Holz dafür könnte aus dem Jenaer Forst kommen und vom KSJ bereitgestellt werden. Backfreudige melden sich vorher an, mit Angabe der Menge und Typ (Pizza/Brot/Kuchen) der Backwaren, die sie backen möchten. Vormittags wird der Ofen beheizt, dann werden die Teiglinge nach und nach abgebacken - währenddessen ist Zeit gemütlich zu quatschen, Kaffee zu trinken und die frischen Leckereien zu probieren, sobald sie aus dem Ofen kommen.
- Der Ofen wird für Privatpersonen nach Reservierung bereitgestellt, ähnlich wie es mit den öffentlichen Lagerfeuerstellen des KSJ funktioniert. Hier können sich JenaerInnen selbstständig absprechen, den Ofen reservieren und ggf. gleich auch Holz vom KSJ erwerben.
- Kombination aus 1. und 2.: Es gibt zentral organisierte Backtage, an den restlichen Tagen kann der Ofen privat reserviert werden.
Kosten/benötigte Ressourcen:
- Je nach Ofengröße werden 12-20 kg trockenes Holz (Nadelholz ist sehr gut geeignet, anderes geht aber auch) pro Backvorgang benötigt.
- Ofen-Bausätze z.B. der Firma Häussler sind für 4.000 € (HABO 10, Außenmaße 115 x 125 x 55 cm, fasst 18 Brote) bzw. 4.300 € (HABO 15 Außenmaße 115 x 165 x 55 cm, fasst 28 Brote) zu haben. Dazu kommen ggf. Kosten durch Einmauerung des Ofens. Der Ofen kann zwar prinzipiell freistehen, eine Einmauerung ist aber schon aus Stabilitätsgründen sinnvoll.
- Als Ort würde sich jede Fläche in Jena eignen, die gut zu erreichen aber nicht zu stark begangen ist – z. B. die Brachfläche am neuen Fahrradweg von Jena nach Kunitz, auf der jetzt auch der Wenigenjenaer Gemeinschaftsgarten entsteht.
Der Vorschlag ist ungültig.
Den Backofenbausatz anzuschaffen, ihn einzumauern und auch das Areal rundherum zu befestigen, würde das Budget von 10.000 € nahezu aufbrauchen. Etwaige Folgekosten für nicht in der Gewährleistung liegende Schäden oder die Wartung und Pflege kämen hinzu und würden den Budgetrahmen überschreiten.
Dadurch kann der Ofen nicht – wie vorgeschlagen – auf eine Brachfläche wie z. B. am neuen Fahrradweg stehen. Er muss auf einer Fläche stehen, die von einer Gruppe oder auch der Stadt bereits betreut bzw. genutzt wird, nur so könnten die zusätzlichen Kosten bzw. Arbeiten durch die Gruppe oder die Stadt geleistet werden. Die Organisation der Backtage und der Nutzung allgemein käme als Aufwand ebenfalls noch hinzu.
Im Rahmen der Prüfung wurde dazu mit zwei möglichen Akteuren gesprochen: die aktiven Menschen im Wenigenjenaer Gemeinschaftsgarten und dem Jenaer Forst. Der Ofen hätte da einmal direkt auf dem Gartengelände oder auf dem Gelände des entstehenden Naturerlebniszentrum am Schottplatz gebaut und von den Akteuren betreut werden können.
Beide fanden den Vorschlag klasse und könnten sich dies perspektivisch vorstellen. Allerdings ist beiden aufgrund der gegenwärtigen Aufgabenfülle nicht möglich, den Vorschlag in den kommenden beiden Jahren umzusetzen. Das Aufbauen wäre hierbei nicht zentral die Herausforderung, weil das durch eine Firma durchgeführt wird, sondern die Wartung und Pflege wie auch die organisatorischen Aufgaben, die der Vorschlag enthält. Weitere Akteure konnten aus Zeitgründen nicht angefragt werden.
Für alle Interessierten noch folgender Hinweis: es gibt bereits eine kleinere Variante von einem Steinofen, der nach Anmeldung für alle nutzbar ist. Und zwar steht der Steinofen im Stadtteilgarten in Winzerla. Sie können sich dort per E-Mail (info@winzerla.com) melden und weitere Informationen erbitten.