Bislang war JenaKultur alle zwei Jahre mit Theater in Bewegung zu Gast im Theaterhaus Jena. Nun hat dieses das Festival mit allen Rechten und Pflichten als eigene Veranstaltung übernommen und JenaKultur finanziert das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von 44.600 €. Heute begrüßen wir das Theaterhaus Jena mit einem Gastbeitrag, der das diesjährige Festival vorstellt.
Ein Festival, das in seine 11. Auflage geht: Theater in Bewegung // 6. bis 16. November 2019
„Wir freuen uns darauf, mit unserem Festivalprogramm in bewegte Zeiten aufzubrechen. Zeiten, denen bewegte Körper und ihre jeweiligen Hoffnungen, Utopien oder Fragen an uns als Gesellschaft etwas entgegen- und in Bewegung setzen.
In seiner 11. Ausgabe bildet »Theater in Bewegung« eine Vielzahl von Perspektiven auf den Körper als Organisationsprinzip sowohl des Selbst als auch dessen politischen Funktionen ab. Alte Bekannte und neue Gesichter unter den Festivalkünstler*innen bewegen sich von der Mikroebene des Körpers über die Möglichkeiten des einzelnen Körpers, der sich seine Bewegungen schafft und nur so in der Gruppe auch Individuum bleibt.
Alte Bekannte und neue Gesichter – wen und was kann man in diesem Jahr entdecken?
Lizzy Timmers zeigt in der Eigenproduktion des Theaterhauses Jena zur Eröffnung des Festivals auf, wie Körper, die ausgehend von einem spezifischen Zeitpunkt in der Geschichte, neue Bewegungen für neue Zeiten schaffen. Dafür hat sie ein internationales Trio zusammengebracht, welches sich aus verschiedenen Expertisen den corporalen Möglichkeiten ihrer unterschiedlichen Professionen nähert.
Wir sehen Körper durch die Augen von Helena Waldmann, die im Ensemble wie eine Lupe auf den körperlichen Mikrokosmos blicken und ihn als Parabel über Eigenes und Fremdes begreifen. Oder wir sehen Körper als (Selbst-)Behauptung, als Feier und Widerstand wie in Doris Uhlichs »Every Body Electric«.
Wo finden die veranstaltungen des Festivals statt?
Als eine Produktion des Theaterhauses gefördert durch JenaKultur und in Kooperation mit dem Kassablanca Gleis 1 e. V. und dem TRAFO Jena, sind die Hauptspielstätten die Bühnen (Haupt- und Probebühne) des Theaterhauses selbst.
Als Besonderheit finden sich gleich zwei Doppelabende im Programm: Auf den Dokumentarfilm „Draw a Line – Richard Siegal and the Ballet of Differences“ folgt das wunderschöne Solo-Piano-Konzert mit Malakoff Kowalski im TRAFO und am letzten Festivalabend zeigt die Company CocoonDance zu Beginn des Abends eine Performance auf der großen Theaterhausbühne und lädt dann zum Abschluss des Festivals in das Kassablanca ein.
Was ist der Grundgedanke der diesjährigen Ausgabe?
Das Individuum. Zugleich kleinste politische und größte eigene Erfahrungseinheit. Das Material, aus dem eine jede Bewegung entsteht – »Theater in Bewegung« übernimmt diesen Gedanken auf mehreren ineinander verzahnten Ebenen. Tanz ohne Bewegung scheint unvorstellbar, und gleichzeitig entsteht erst aus einer Bewegung heraus eine (politische) Bewegung. Die Bewegung als Organisationsprinzip einer Gruppe funktioniert als politisches Bild wie auch als rein ästhetisches.“
Eine Produktion vom Theaterhaus Jena in Kooperation mit dem Kassablanca Gleis 1 e. V. und dem TRAFO Jena. Gefördert durch JenaKultur, die Kulturstiftung des Freistaates Thüringen und das Nationale Performance Netz. Unterstützt durch die jenawohnen GmbH.