This is a cache of https://blog.jena.de/jenakultur/2024/02/02/jugend-musiziert-zu-gast-in-der-musik-und-kunstschule-jena/. It is a snapshot of the page at 2024-11-24T12:29:44.249+0000.
Jugend musiziert zu Gast in der Musik- und Kunst<strong>schule</strong> Jena – JenaKultur-Blog
Allgemein JenaKultur (übergreifend) Musik- und Kunstschule Jena

Jugend musiziert zu Gast in der Musik- und Kunstschule Jena

Junges Mädchen spielt Geige

Mit jährlich über 20.000 Teilnehmer:innen gehört der Wettbewerb Jugend musiziert zu den international größten und erfolgreichsten Musikwettbewerben. Seit 1964 motiviert er Kinder und Jugendliche zu musikalischem Engagement und bietet vielen aufstrebenden Musiker:innen den ersten Schritt zu einer erfolgreichen Karriere. In über 30 Kategorien, die alle 3 Jahre rotieren, haben Schüler:innen, Auszubildende, junge Berufstätige und Studierende, die nicht in einer musikalischen Berufsausbildung stehen, die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Wettbewerb findet in 3 Stufen statt, der zunächst auf Regionalebene, dann zu den Landeswettbewerben, und schließlich zum Bundeswettbewerb einlädt. Er erhöht die Popularität musikalischer Bildungsangebote, weckt Neugier und Interesse, und motiviert Kinder und Jugendliche, sich mit Musik zu beschäftigen, gemeinsam zu musizieren und mit Fleiß besonders künstlerische Leistungen zu erreichen. Die Devise lautet: Alle können bei Jugend musiziert mitmachen!

Der pyramidenartige Aufbau von Jugend musiziert spiegelt dabei die doppelte musikpädagogische Funktion der Wettbewerbe wider: die Breitenförderung auf Regionalebene als auch die Findung und Förderung von Hochbegabten auf Bundesebene. Die Landeswettbewerbe als Bindeglied zwischen Basis und Spitze und als Vermittler der dichtesten Anschlussförderung sind ein unverzichtbarer Bestandteil von Jugend musiziert.

Weiterhin fördert der Wettbewerb das kammermusikalische Miteinander, da man nur alle 3 Jahre als Solist:in mit dem jeweiligen Instrument teilnehmen kann, dazwischen aber in verschiedenen Ensemble-Konstellationen.

In diesem Jahr fand der Regionalwettbewerb Ostthüringen vom 26. bis 28.01.2024 in der Musik- und Kunstschule Jena statt. Als diesjährigem Gastgeber kam auf das Team viel Planung und Organisation zu!

Um einen Einblick in den Wettbewerb mit all seinen Facetten zu bekommen, wurden 4 Personen interviewt, die schon einige Erfahrungen mit Jugend musiziert gesammelt haben und uns ihre mitwirkende Rolle ein Stück näher bringen können.

Yvonne Krüger

Yvonne Krüger lehnt auf einem Cembalo, vor ihr liegt eine Blockflöte
Yvonne Krüger ©JenaKultur, C. Worsch

Yvonne Krüger ist seit 2000 Lehrkraft für Blockflöte und seit 2019 Schulleiterin der Musik- und Kunstschule Jena. Neben ihrer Arbeit als Direktorin unterrichtet sie nur noch einen geringen Teil ihrer Arbeitszeit. Trotzdem nimmt sie sich die Zeit, und bereitet ihre Blockflötenschülerin Paula Dörnbrack in der Altersgruppe V auf den Wettbewerb vor. Darüber hinaus engagiert sie sich als Jurorin für die Kategorie Blockflöte oder Blockflötenensemble bei diversen Landeswettbewerben.

Wie kam es dazu, dass die Musik- und Kunstschule Jena der diesjährige Gastgeber ist?

Der Regionalwettbewerb Jugend musiziert wird grundsätzlich in der Region ausgetragen. In Thüringen finden die Regionalwettbewerbe in der Region Ost und West statt. Als Austragungsort erklärt sich im rotierenden System immer eine Musikschule aus der Region bereit. Jena befindet sich neben den Städten Weimar, Gera, Greiz, Altenburg, Rudolstadt und Saalfeld und einigen mehr in der Region OST und richtet den Wettbewerb auf Regional- und Landesebene nicht zum ersten Mal aus.

Als größte Einrichtung in Thüringen, mit einem sehr gut ausgestatteten Gebäude, bietet die Musik- und Kunstschule Jena ideale Bedingungen für so einen großen Wettbewerb und verfügt über genügend Erfahrung im Umgang mit großen Veranstaltungen. Das liegt unter anderem am großen Gebäude mit über 30 Unterrichtsräumen und sehr gutem Instrumentarium, einem großen und kleinen Saal sowie einem Vortragsraum, einem qualifizierten Verwaltungsteam und engagierten Pädagog:innen. Sicherlich würden sich viele Schüler:innen und Lehrkräfte freuen, wenn wir den Wettbewerb jedes Jahr ausrichten würden, jedoch bedeutet das neben dem Stammgeschäft mit regulärem Unterricht und einer enormen Veranstaltungsdichte eine große organisatorische Belastung, die nur alle 5 Jahre abzudecken ist.

Wie genau sieht die Vorbereitung und Organisation aus?

Das Team des Landesmusikrates Thüringen kümmert sich um die gesamte Betreuung der Wettbewerbsteilnehmenden bei der Anmeldung, die Erstellung der Wertungspläne, Programmhefte, Pressearbeit und die Organisation vor Ort. Der Projektbeirat „Regionalwettbewerb“ stellt die Jury zusammen, übernimmt die Gestaltung der Abschlusskonzerte und die Verleihung der Sonderpreise. In diesem Jahr gibt es eine große Neuerung: Jugend musiziert stellt sich digital neu auf und die Anmeldung findet für alle Wettbewerbe auf www.jugend-musiziert.org statt. Die 100%ige Umstellung auf den ausschließlich digitalen Weg ist ein Mammutprojekt in der Umsetzung, an denen viele intensiv arbeiten.

Das Team der Musik- und Kunstschule Jena ist für die Räumlichkeiten vor Ort zuständig. Wir müssen die Wertungs-, Einspiel- und Juryräume zur Verfügung stellen. Das Kollegium sorgt während des Wettbewerbes für einen reibungslosen Ablauf und unser Freundeskreis kümmert sich um das leibliche Wohl. Im Vorfeld räumen wir alle Räume auf und sorgen für eine angenehme Situation im Schulhaus.

Ebenfalls unterstützen wir den Projektbeirat bei der Umsetzung der Abschlusskonzerte mit Urkundenübergabe und hochwertigen musikalischen Beiträgen.

Sie sind seit Jahren mit dem Wettbewerb vertraut und haben immer wieder Schüler:innen im Wettbewerb. Wie sind Ihre Erfahrungen?

Als Lehrerin und Jurorin fühle ich mich immer wieder unglaublich vom Wettbewerb inspiriert. Ich lerne viel über die unterschiedlichen Kategorien, entdecke neue Literatur und bin jedes Jahr von den sehr guten Leistungen der jungen Talente überrascht.

Immer wieder kann ich meine Schüler:innen zum Wettbewerb motivieren, worüber ich mich sehr freue. Im letzten Jahr waren 3 davon mit dem Blockflötentrio beim Bundeswettbewerb sehr erfolgreich und sind als Team sehr gut zusammen gewachsen. Die Vorbereitung sieht jedes Mal so aus, dass wir gemeinsam Stücke aus unterschiedlichen Epochen aussuchen. Wichtig ist mir dabei, dass nicht nur ich als Lehrerin die Literatur gut geeignet finde, sondern auch meine Schüler:innen Spaß und Freude haben, diese Literatur zu üben. Denn nur, wenn sie regelmäßig üben, werden sie im Wettbewerb erfolgreich sein. Ich freue mich immer wieder über die unglaubliche Entwicklung während der Vorbereitung auf die unterschiedlichen Wettbewerbsebenen. Dabei ist mein Leitspruch: Auch wenn die Schüler:innen nicht gewinnen, haben sie schon mit der Teilnahme am Wettbewerb gewonnen. Der Weg ist meistens das Ziel.

Meine Ideen hole ich mir oft aus den vergangenen Wettbewerben als Lehrerin, aber auch Jurorin. Für mich sind alle Wettbewerbe eine ständige Weiterbildung. Natürlich darf ich meine eigenen Schüler:innen nicht als Jurorin im Wettbewerb bewerten. Deswegen sitze ich fast nie in Thüringen, sondern in Sachsen oder Hessen in der Jury und lerne darüber hinaus auch andere Kolleg:innen kennen.

Cathleen Bergner

Cathleen Berger lehnt auf einem Flügel
Cathleen Berger ©Musik- und Kunstschule Jena, Chris Gonz

Cathleen Bergner ist Pianistin und Klavierpädagogin. Nachdem sie Klavier und Musikwissenschaften in Weimar, Halle, Siena und Berlin studierte, arbeitet sie seit 2008 als Lehrkraft in der Musik- und Kunstschule Jena. Auch sie ist sowohl Jurymitglied als auch Betreuerin von eigenen Schüler:innen.

Wie wird man eigentlich Jurymitglied bei Jugend musiziert?

Die Jurymitglieder werden vom Regional- beziehungsweise Landesausschuss des Landesmusikrats Thüringen ausgewählt. In die Auswahl fallen erfahrene Musikpädagog:innen und Hochschulprofessor:innen. Die Jury einer Kategorie setzt sich aus dem oder der Vorsitzenden und den Fachjuror:innen zusammen. Dabei ist der Vorsitz immer mit einer fachfremden Musikpädagog:in besetzt.

Was für Qualifikationen müssen die Schüler:innen haben, damit eine Teilnahme empfohlen wird?

Die Teilnehmenden müssen für ihre Altersgruppe ein sehr gutes spieltechnisches und künstlerisches Niveau erreicht haben. Für die Wertungsspiele müssen sie ein Wettbewerbsprogramm vorbereiten, welches bestimmte Kriterien erfüllt, die bei der Anmeldung angegeben werden. Zum Beispiel braucht das Programm eine gewisse Länge, es müssen verschiedene Epochen und ganze Sätze gespielt werden, usw.

Die Schüler:innen sollten viel Freude und Spaß an einem solchen Wettbewerbsprojekt mitbringen, denn man braucht schon einen langen Atem, bis man sein Programm bis zur Wettbewerbsreife ausgearbeitet hat. Oftmals sind viele Vorspiele und Konzerte nötig, um die Stücke weiter und weiter entwickeln zu können. Andererseits macht es den Teilnehmer:innen auch viel Freude, Stücke auf ein solch hohes Niveau zu bringen und dafür auch entsprechendes Feedback zu bekommen.

Welche Motivation steckt als Lehrer:in dahinter, die eigenen Schüler:innen auf Wettbewerbe vorzubereiten, beziehungsweise wie werden die Schüler:innen motiviert, an solchen teilzunehmen?

Die Motivationen der Lehrer:innen sind vielfältig. Ich glaube, eine der wichtigsten ist die Freude daran, junge Talente auf ihrem Weg zu begleiten und zu fördern. Zu sehen, dass sich die Schüler:innen musikalisch weiterentwickeln, dass sie wichtige Stufen in ihrer künstlerischen Reife meistern, ist eine sehr beglückende Erfahrung für eine:n Lehrer:in. Wettbewerbe können dabei helfen, Überziele zu schaffen, und bieten den Schüler:innen auch die Möglichkeit der Orientierung, indem sie andere Talente hören und neues Repertoire kennenlernen. Wenn sie dann am Ende mit einem schönen Preis belohnt werden, stärkt das natürlich ebenso die Motivation.

Die Schüler:innen lernen dadurch auch viel besser die Qualitäten ihres eigenen Spiels kennen. Es ist für den Lehrer oder die Lehrerin immer wieder erstaunlich zu sehen, was in den einzelnen Schüler:innen steckt und man sieht dies oftmals erst, wenn man sie im Wettbewerb erlebt.

Wie sieht die Vorbereitung aus?

Zunächst ist da die Suche nach einem geeigneten Wettbewerbsprogramm. Die Stücke sollen den Schüler:innen gefallen, denn schließlich werden sie sie über einen längeren Zeitraum üben. Sie sollen die Schüler:innen herausfordern, denn sie sollen an dem neuen Programm wachsen. Die Stücke sollen den Kriterien des Wettbewerbs genügen und natürlich auch den Juror:innen Freude machen.

Dann beginnt das Einstudieren der Noten, welches unterschiedlich schnell vonstattengeht. Oftmals benötigen Pianist:innen mit zwei Notensystemen etwas mehr Zeit für die Erarbeitung des Programms als Instrumentalisten mit nur einer zu erlernenden Stimme. Handelt es sich um eine Ensembleteilnahme – also zum Beispiel um eine Besetzung von Violine, Cello und Klavier oder Klarinette und Klavier – so beginnen nun die ersten gemeinsamen Proben, in denen die Stimmen des Programms zusammengesetzt werden. Es beginnt nun die Phase der Ausarbeitung des Programms. Oftmals bereitet diese Phase der Vorbereitung am meisten Freude, da man nun sehr viel gestalten kann.

Die letzte Phase ist das Vorspielen. Hierfür sind, wie gesagt, oft Vorspiele oder Konzerte nötig. Man kann sagen, dass sich die künstlerische Qualität der Stücke mit jedem Vorspiel weiterentwickelt. Auch die Selbstsicherheit der Schüler:innen wächst, was sehr schön zu beobachten ist.

Wie sieht es mit dem Problem Lampenfieber aus? Gab es schon extreme Fälle?

Jeder Künstler oder Künstlerin kennt das Lampenfieber. Es kann positiv und auch negativ wirken. Ein wenig Lampenfieber ist auf der Bühne förderlich und bringt sehr oft künstlerischen Glanz und spontane Inspiration zum Vorschein. Manchmal kann das Lampenfieber aber auch lähmen und wirkt belastend auf Schüler:innen. Es ist wichtig, mit ihnen dann gemeinsam nach individuellen Strategien zu suchen, welche befreiend wirken und die Blockaden lösen.

Eine gute Vorbereitung hilft, ebenso wie häufiges Auftreten vor dem Wettbewerb. Die Lehrenden sollten in jedem Falle immer die besten Partner der Schüler:innen sein!

Helga Assing

Helga Assing am Klavier
Helga Assing beim Jubiläumsprojekt Übermale mein Getöne ©Musik- und Kunstschule Jena, T. Peißker

Helga Assing arbeitet seit 22 Jahren als Korrepetitorin und Klavierpädagogin an der Musik- und Kunstschule Jena. Ein:e Korrepetitor:in begleitet Instrumentalisten bei ihrem Stück, in diesem Fall mit dem Klavier. Sie hat bereits bei vielen Wettbewerben mitgewirkt, wobei besonders Jugend musiziert im Fokus steht.

Wie viele Schüler:innen müssen Sie in diesem Jahr für den Regionalwettbewerb vorbereiten und begleiten, und in welcher Altersgruppe sind diese?

Ich arbeite mit 8 Schüler:innen zusammen und diese befinden sich in den Altersgruppen Ib bis VI. Als Lehrerin betreue ich 5 Duos und als Korrepetitorin begleite ich 8 Schüler:innen.

Wie genau sieht Ihre Vorbereitung als Korrepetitorin aus? Man muss sich ja regelmäßig auf neue Schüler:innen und neue Stücke einstellen.

Im Idealfall beschäftige ich mich vorher mit den Stücken, damit ich diese erstmal kennenlerne und flüssig spielen kann. Wenn alles nach Plan läuft, verabrede ich mich schon im Herbst mit den Schüler:innen und auch deren Lehrer:innen, um mit den Proben zu beginnen. Eine kontinuierliche und langfristige Arbeit ist für alle Beteiligten von Vorteil und erleichtert mir die Arbeit sehr. Es gibt immer Stücke, die schwieriger sind als andere. Dieses Jahr sind es die Klarinettenstücke, bei denen ich mehr Übungszeit einplanen muss.

Stellt eben diese Vielfältigkeit bei den Instrumenten und Schüler:innen eine Herausforderung dar?

Nein, das ist ja gerade das, was mir gefällt! Schwierigkeiten gibt es prinzipiell nur wenige. Beim Einstimmen, insbesondere bei Querflöten, kann es durch Schwankungen immer mal Unstimmigkeiten geben oder es gibt auch technische Probleme, dass etwas am Instrument nicht funktioniert. Das Schöne an der Arbeit ist ja, dass man dem Schüler oder der Schülerin, egal mit welchem Niveau, helfen kann und gerade wenn man das Gefühl hat, es klappt, freu ich mich eigentlich immer. Gerade durch die Vielfältigkeit kann man auch viel für sich selbst lernen, und mit anderen zu musizieren, ist einfach toll!

Hans Wöhl

Hans Wöhl spielt Akkordeon
Hans Wöhl ©Musik- und Kunstschule Jena, C. Staemmler

Hans Wöhl ist ein Schüler der Musik- und Kunstschule Jena und spielt bereits seit 8 Jahren Akkordeon sowie seit 3 Jahren Klavier. Zurzeit bereitet er sich auf die BLF in der 10. Klasse vor. Er selbst nimmt seit 2018 an Musikwettbewerben teil, unter anderem den Kleinen Tagen der Harmonika. Sein erster Auftritt bei Jugend musiziert war solistisch 2019. In den Folgejahren nahm er auch in Duowertungen teil, wo er 2023 mit seinem Duopartner Wilhelm Lätsch (Violoncello) im Bundeswettbewerb sehr erfolgreich war.

Wie sah für dich die Vorbereitung auf den Wettbewerb aus?

Also für mich war die Wettbewerbsvorbereitung immer sehr aufregend und toll, aber immer auch mit einer gewissen Anstrengung und vor allem Ausdauer verbunden. Man muss selbstverständlich viel üben bis zur „Perfektion“, auch wenn ein Stück natürlich nie perfekt ist. Mein Lehrer Stephan Bahr hatte immer sehr beeindruckende und inspirierende Ideen, die ich dann so gut es ging umgesetzt habe. Das Programm wurde immer sehr vielfältig mit modernen Stücken, aber auch klassischen, wie Bach, gestaltet, wodurch es immer sehr ausgewogen war.

Wie erging es dir mit dem Zeitmanagement als Schüler?

Ich habe am Anfang viel lernen müssen, was das Management angeht. Anfangs war es noch relativ entspannt und alles ließ sich neben der schule bewältigen. Mit der Zeit wurden aber sowohl die Hausaufgaben als auch die Übezeit mehr, wodurch ich lernen musste, mich selbst zu organisieren. Meine Eltern haben mir auch immer meinen Freiraum gelassen, mich selbst zu koordinieren und ein eigenes System zu entwickeln. Ich hatte aber auch das Glück, dass mir Lernfächer wie Mathe immer relativ leicht gefallen sind und ich hierfür nicht viel Lernzeit brauche.

Wie ist so deine Gefühlslage beim Wettbewerb?

Also wie schon gesagt, ist die gesamte Phase vor und auch beim Wettbewerb sehr aufregend. Gerade in den letzten Tagen steigt der Druck auf sich selbst, weil man natürlich das beste Ergebnis liefern will, und je nachdem wie groß der Wettbewerb ist, umso höher ist die Anspannung. Aber ich finde, wenn man alles gut geplant und sich die Übungszeit sorgfältig eingeteilt hat, muss man sich keine Sorgen machen und ein paar Tage vor dem Wettbewerb noch das Doppelte an Stunden üben. Aber ich bin auch wirklich froh, dass ich da die nötige Unterstützung meiner Eltern bekomme.

Nimmt diese Aufregung mit der Zeit und mit den Erfahrungen ab? Wie ist es auf der Bühne?

Natürlich versucht man, sich das selbst immer wieder einzureden, aber ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass die Aufregung mit jedem Wettbewerb enorm sinkt. Ich denke schon, dass der erste Wettbewerb der aufregendste ist, aber man lernt mit dem Alter auch schwerere Stücke und auch die Ansprüche an die Spielfähigkeiten steigt, weswegen die Aufregung eigentlich immer gleich bleibt. Auf der Bühne betrachte ich das Publikum immer nur als „das Publikum“ und bleibe mit den Gedanken bei mir. Wenn beim Spielen Fehler passieren, versucht man diese zu vertuschen. Mein Lehrer Herr Bahr hatte dafür auch einen guten Merksatz: „Versuche diesen kleinen Krümel nicht aufzuheben und als Keks zu präsentieren, sondern lass ihn liegen und tu so, als wäre er nicht da.“

Was sind deine Tipps für Neulinge beim Wettbewerb?

Ich finde, ein Wettbewerb ist eine super Erfahrung, und würde es jeder:m empfehlen, der/die sich darüber schon Gedanken gemacht hat. Man sollte vorher gut überlegen, was man spielen möchte, und immer alles mit seinem Lehrer oder seiner Lehrerin absprechen. Aber vor allem würde ich sagen: „Habt Mut, übt fleißig und habt immer Spaß an der Musik!“

Logo von Jugend musiziert

Sie wollen wissen, wie die diesjährigen Teilnehmer:innen der Musik- und Kunstschule Jena beim Wettbewerb abgeschnitten haben? Dann folgen Sie diesem Link zu unserer Website: www.mks-jena.de.

Ganz sicher kannten Sie Jugend musiziert bereits, liebe Leser:innen, aber sicher wussten Sie noch nicht im Detail und aus den verschiedenen Perspektiven der Involvierten, was alles dahinter steckt. – Wir bedanken uns ganz herzlich bei Lilli-Josephine Benz, die derzeit ein Freiwilliges Jahr an der Musik- und Kunstschule Jena verbringt, und diesen sehr informativen Beitrag recherchiert, die Interviews geführt und in Form gegossen hat!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .