E-Laden an Straßenlaternen

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Wolfgang Hillesheim, Verantwortlicher für Verkehrssteuerung beim KSJ, und Djamila Neutert, Teamleiterin Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Energie, an der ersten Straßenlaterne der Stadt, die mit einem E-Ladepunkt ausgestattet ist
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Wolfgang Hillesheim, Verantwortlicher für Verkehrssteuerung beim KSJ, und Djamila Neutert, Teamleiterin Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Energie, an der ersten Straßenlaterne der Stadt, die mit einem E-Ladepunkt ausgestattet ist

Können Elektroautos in Jena bald an Straßenlaternen aufgeladen werden? Welche technischen Voraussetzungen braucht es dafür? Und an welchen Standorten könnte das sinnvoll sein? Diesen und weiteren Fragen widmet sich ein neues Pilotprojekt der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck und des Kommunalservice Jena (KSJ). Dabei wurde auf dem Kundenparkplatz des KSJ an der Löbstedter Straße 68 ein erster Straßenbeleuchtungsmast mit einer Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge ausgestattet.  
 
Im Rahmen der Erprobung kann der mit Ladeinfrastruktur ausgestattete Laternenmast ausschließlich von den Projektpartnern genutzt werden. Es geht darum, technische Abläufe und Rahmenbedingungen zu testen. Geplant ist, in den nächsten Monaten weitere vier Laternen-Ladepunkte im öffentlichen Raum zu schaffen, die jeder nutzen kann. Abhängig von der Bewertung der Nutzungsdaten, könne man sich vorstellen, das Konzept des Laternenladens in Jena weiter auszubauen.  
 
Djamila Neutert, Teamleiterin Energiedienstleistungen bei den Stadtwerken Energie: „Seit mehr als zehn Jahren treiben wir die Elektromobilität in Jena voran. Unser Ziel ist eine flächendeckende Ladeinfrastruktur für die Jenaer Bevölkerung. Mit unserem Pilotprojekt ‘Laternenladen‘ sammeln wir erste Erfahrungen zu Ladezeiten, Strommengen und technischen Besonderheiten. Unsere Erkenntnisse in den kommenden Monaten werden zeigen, inwieweit das Strom tanken an Straßenlaternen in Jena zukunftsfähig ist.“  
 
Das Thema Laternenladen unterliegt in Jena spezifischen Rahmenbedingungen, wie Wolfgang Hillesheim, Verantwortlicher für Verkehrssteuerung beim KSJ, sagt: „Das Stromnetz der Straßenbeleuchtung in Jena unterscheidet sich von der üblichen Hausinstallation. Technische Faktoren sind die Leitungslänge und eine vergleichsweise geringe Leistung, die naturgemäß nur in der dunklen Tageszeit geschaltet wird. Aber auch der Standort ist entscheidend, ob sich eine Laterne überhaupt als Ladepunkt anbietet. Nun gilt es auszuloten, ob die zur Verfügung stehende Leistung reicht, um Fahrzeuge in einem angemessenen Zeitraum mit Strom aufzuladen.“ Spätestens Ende des Jahres soll eine abschließende Entscheidung der beiden Partner zur Zukunft des Laternenladens in Jena getroffen sein.  
 
Der Kommunalservice Jena betreibt in der Stadt rund 12.500 Straßenlaternen. Die Jenaer Stadtwerke haben seit 2011 verschiedene Ladelösungen erprobt und betreiben aktuell ein öffentliches Ladenetz mit mehr als 80 Ladepunkten, von denen an acht Ladepunkten das Schnellladen von E-Autos möglich ist. Darüber hinaus stellt das Unternehmen rund 350 weitere Ladepunkte für Privathaushalte, Gewerbe und Wohnungswirtschaft bereit.