Lebenshaltungskosten
Unter Lebenshaltungskosten werden alle nötigen Geldausgaben zusammengefasst, die ein Haushalt durchschnittlich im Monat tätigen muss. Dazu zählen Aufwendungen für Wohnen, Gesundheit, Lebensmittel, Mobilität und Freizeit. Weitere Bereiche sind z. B. Bekleidung, Versicherung (z. B. Haftpflicht) und unter Umständen Betreuungskosten.
Aus diesen Berechnungen ergibt sich ein Mindesteinkommen, das für einen Haushalt nötig ist. In Deutschland liegt es 3 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Es gibt jedoch starke Schwankungen innerhalb der Haushalte und Städte, sodass die allgemeinen Lebenshaltungskosten nichts über konkrete Einzelfälle aussagen.
Wohnen
Die größten Aufwendungen müssen im Bereich Wohnen erbracht werden. Der durchschnittliche Mietpreis liegt in Jena über dem Durchschnitt anderer ostdeutscher Städte. Konkrete Angaben finden Sie jeweils in den Mietspiegeln.
Je nach Lage und Ausstattung der Wohnung ist der Preis höher oder niedriger. Mietbaren Wohnraum finden Sie am häufigsten in Größen von 40 bis über 90 m².
Neben den reinen Mietkosten, auch Kaltmiete genannt, müssen Sie Nebenkosten für Wasser, Heizung sowie Müll- und Reinigungsgebühren einplanen. Auch Ausgaben für Neuerungen wie einen Fahrstuhl oder ein saniertes Bad können auf die Nebenkosten angerechnet werden. Über die zu erwartenden Nebenkosten informiert der Betriebskostenspiegel.
Abhängig von Ihrem persönlichen Verbrauch zahlen Sie für Strom. Je nach Haushaltsgröße ist mit einem Jahresverbrauch ab 2000 kWh zu rechnen. Es gibt viele Möglichkeiten, Energiekosten durch bewussten Umgang zu reduzieren.
Falls Sie von der Rundfunkgebühr nicht befreit sind, zahlen Sie monatlich 18,36 Euro. Dazu kommen mögliche Kosten für einen Standard-Kabelanschluss von durchschnittlich 20 Euro im Monat auf Sie zu, alternativ können Sie Satellitenempfang oder DVB-T nutzen.
Gesundheit
In Deutschland besteht die generelle Pflicht zum Abschluss einer Krankenversicherung. Angestellte bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze müssen sich gesetzlich versichern. Die Höhe des Beitrags richtet sich nach Ihrem Einkommen.
Wenn Sie einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen, werden Ihnen etwa 21 Prozent Ihres Bruttolohns für Sozialversicherungen abgezogen.
Freiberufler und Selbstständige müssen sich privat versichern, wenn das Einkommen 450 Euro im Monat überschreitet. Diese Berufsgruppen können sich auch freiwillig in der gesetzlichen Krankenkasse versichern, wobei die Krankenkassen von einem hohen monatlichen Grundeinkommen ausgehen und die Beiträge entsprechend hoch sind.
Wer staatliche Unterstützung in Form von Arbeitslosengeld I (SGB III) oder Bürgergeld (SGB II) bezieht, muss keine Beiträge zahlen.
Daneben kann es sinnvoll sein, Kosten für weitere Versicherungen einzuplanen, um sowohl Ihre Gesundheit zu schützen als auch die Finanzierung Ihres Lebensunterhalts langfristig zu sichern.
Lebensmittel
Die monatlichen Ausgaben für Lebensmittel liegen mitunter ähnlich hoch wie die Ausgaben im Bereich Wohnen. Je nach Ihrem individuellen Ernährungs- und Konsumverhalten bestimmen Sie Ihre monatlichen Ausgaben letztlich selbst.
Generell unterliegen nahezu alle Lebensmittel Preisschwankungen, bestimmt von Qualität, Verkaufsort und Sonderangeboten. Brot können Sie bspw. selbst backen, im Supermarkt abgepackt oder aufgebacken für Preise ab 1 Euro oder beim Bäcker für ca. 3 Euro kaufen.
Neben Ihren Ausgaben für frische Lebensmittel müssen Sie ggf. weitere Ausgaben einplanen, bspw. für die Essensversorgung in Kindergärten und Schulen oder für Restaurantbesuche.
Mobilität
Im Bereich Mobilität erwarten Sie Kosten je nach Ihren individuellen Bedürfnissen. Wenn Sie regelmäßig den Öffentlichen Nahverkehr oder sogar Fernverkehr nutzen, sollten Sie Ihre Fahrten im Voraus planen, um Ihre Kosten ggf. durch Tages- oder Monatstickets oder andere Sparpreise zu reduzieren.
Neben den Anschaffungskosten für ein Auto oder Motorrad müssen Sie weitere Aufwendungen für Anmeldungen, regelmäßige Untersuchungen, Reifenwechsel und andere Reparaturen einplanen. Dazu kommen laufende Zahlungen für Benzin und Versicherung.
Wenn Sie stattdessen mit dem Fahrrad unterwegs sind, entstehen Ihnen neben den Anschaffungskosten voraussichtlich kaum weitere Ausgaben, ausgenommen für regelmäßige Wartungen oder Reparaturen.
Ihre Ausgaben im Bereich Mobilität können Sie durch vorausschauende Planung und Vergleich Ihrer Möglichkeiten individuell gering halten. Möglicherweise lassen sich Kosten durch Fahrgemeinschaften reduzieren.
Für nur gelegentliche Fahrten könnten Sie prüfen, ob ein taxi, das Mietauto oder Car Sharing als kostengünstige Alternative zum eigenen Auto in Frage kommt. Ein Anbietervergleich lohnt sich auch bei Reisen über längere Strecken. Mitunter reisen Sie per Bahn, Flugzeug oder Fernbus kostengünstiger.
Freizeit
Aufwendungen im Freizeitbereich richten sich nach Ihren persönlichen Gewohnheiten. Möglicherweise zahlen Sie monatlich oder jährlich Mitgliedsbeiträge für den Sportverein, die Musikschule oder das Fitnessstudio.
Kosten entstehen beim Abonnement von Zeitungen und Zeitschriften. Günstiger ist die Mitgliedschaft in der Bibliothek. Gelegentliche Aufwendungen für Ausflüge in den Zoo, zu Märkten und Messen gehören ebenso in den Freizeitbereich wie Eintrittsgelder für Museen, Theater und Kinos.
Viele Hobbys können teuer sein, vor allem wenn sie mit Sammelleidenschaft, hohen Materialbeschaffungs- oder Reisekosten verbunden sind. Auch Urlaubsreisen zählen zu den größeren Kostenfaktoren im Bereich Freizeit.