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Bildende Kunst
JenaKultur-Label
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Villa Rosenthal
Eine Einrichtung von JenaKultur.
Mälzerstraße 11
07745 Jena

Tel. +49 3641 49-8270
Fax +49 3641 49-8005
villa.rosenthal@jena.de

Werkleitung
Friedrun Vollmer
Carsten Müller
Jana Gründig

Öffnungszeiten Ausstellungsbereich:

Die Villa Rosenthal bleibt vom 11.12.2024 bis zum 02.01.2025 geschlossen.
Anschließend gelten folgende Öffnungszeiten:
Di/Do 12 – 15 Uhr
Mi 13 – 17 Uhr
und nach Vereinbarung

(Mo, Fr, Sa und Feiertage geschlossen)
An Veranstaltungstagen können die Öffnungszeiten variieren.

Bildende Kunst

Der Fall Rudolph  ©Ivette Löwer
  ©Esther Ernst

Die große Resonanz sowie hohe Qualität der Bewerbungen für das Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium im Bereich Bildende Kunst haben uns sehr gefreut. 

Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen Künstler:innen herzlich bedanken. Verschaffen Sie sich nachfolgend gern einen kleinen Überblick über die Projekte und Arbeiten.

©Quelle: JenaKultur, Foto: Privat

Torsten Eckold wurde 1965 in Jena geboren. Erste Berufserfahrungen machte er als Bühnentechniker am Stadttheater Jena. Für eine Ausbildung zum Kameramann ging er 1988 nach Ost-Berlin. Nach seiner Flucht im Sommer 1989 über Ungarn/Österreich kam er nach Baden-Baden und arbeitete beim Südwestfunk. Hier erwarb er sein filmisches Handwerk und drehte für die ARD viele Beiträge und Filmdokumentationen im In- und Ausland.
Als professioneller Kameramann arbeitet er seit 1997 wieder in Jena. Hier hat er seine eigene Filmsprache entwickelt, drehte diverse Industrie- und Imagefilme und erstmals auch eigene Projekte als Filmemacher. 

Das Interesse an einzelnen Menschen und deren Geschichten und die Suche nach einer diesen Geschichten adäquaten Bildsprache charakterisieren sein Grundverständnis als Kameramann und Filmemacher.

Die langjährige Zusammenarbeit mit dem Theaterhaus Jena ermöglichte Torsten Eckold 2013 die filmisch-dokumentarische Umsetzung der Theaterinszenierung „Black Face – die Villa“, eine Inszenierung des Theaterhauses Jena unter der Regie von Niklaus und Brigitte Helbing.
Neben vielen erzählerischen Ebenen im Stück wurde auch die Geschichte
der Familie Rosenthal beleuchtet. Die künstlerische Umsetzung durch das Theaterkollektiv und die Arbeit an diesem Projekt haben Torsten Eckold nachhaltig beeindruckt und sein Interesse an der Geschichte der Familie Rosenthal geweckt.
Ein freundschaftlicher Kontakt zu Dr. Dietmar Ebert und dessen aufschlussreichen Studien zur Familie Rosenthal öffneten den Weg für die Entwicklung eines Filmstoffes.
Betrachtet werden soll die politische, soziale und kulturelle Bedeutung der Rosenthals für Jena, Thüringen und darüber hinaus, die Vernetzung der Rosenthals im städtischen und universitären Milieu sowie dramatische Begebenheiten, Wendungen und Schicksalsschläge im Leben der Familie Rosenthal.

Während der Arbeit in der Villa steht die Entwicklung einer dokumentarischen Filmerzählung, eines Narratives auf verschiedenen Ebenen im Vordergrund. Schwerpunkte hierfür sind die Erarbeitung weiterführender geschichtlicher Aspekte, die Sichtung und Auswahl von Zitaten aus Briefen und Akten der Familie Rosenthal sowie die Recherche und Motivbesichtigung an historischen Orten wie Würzburg, Karlsruhe, Weimar und Jena. Außerdem erfordert das Gesamtkonzept eine innere künstlerische Auseinandersetzung bezüglich der Bildsprache und einen vorausschauenden Blick auf den parallel laufenden Botho-Graef Preis und die mögliche Einbindung der bildkünstlerischen Entwürfe für ein dezentrales Rosenthal-Denkmal in den geplanten Dokumentarfilm.

©Quelle: JenaKultur, Foto: Privat

Benjamin Walther, geboren 1974 in Dresden, bewegt sich in seiner künstlerischen Arbeit auf
der Schnittstelle von Darstellender und Bildender Kunst. Am Theater arbeitete er mit Heiner
Müller, Peter Zadek, Jürgen Gosch, Frank-­Patrick Steckel und Wolfgang Engel zusammen.
Eigene Regiearbeiten führten ihn u.a. an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, Bayerische
Staatstheater, Düsseldorfer Schauspielhaus und als Hausregisseur ans Schauspielhaus
Bochum. International inszenierte er am Königlich Dramatischen Theater in Stockholm, dem
Betty Nansen Theater in Kopenhagen sowie dem Bulandra Theater in Bukarest. Als Bildender
Künstler ist er Teil des renommierten Künstler-­Duos Awst & Walther, dessen Arbeiten in
zahlreichen nationalen wie internationale Einzel-­ und Gruppenausstellungen gezeigt werden
und in bedeutenden Kunstsammlungen vertreten sind (u.a. KW Institute for Contemporary Art,
Kunstmuseum Wolfsburg, Georg Kolbe Museum, 5. Moscow Biennale of Contemporary Art,
National Museum of Art, Cardiff und Boros Collection). Untrennbar zum künstlerischen Ansatz
von Benjamin Walther gehört der Austausch mit Künstler_Innen und Wissenschaftler_Innen
verschiedener Disziplinen. So organisiert er neben seiner künstlerischen Arbeit Symposien,
die sich mit dem Verhältnis des Einzelnen zu seiner räumlichen und gesellschaftlichen Umwelt
auseinandersetzen und nach der Symbiose von Kunst, Theater und Wissenschaft streben. Als
Dozent lehrt Benjamin Walther an der Zürcher Hochschule der Künste, der Universität Siegen
sowie der Köln International School of Design. Zudem war er Arbeitsstipendiat des Goethe-­
Instituts in Prag, der Stiftung Kunstfonds und des Berliner Senats.

Im Rahmen von:
COME QUICK DANGER
Multiperspektivische Positionen
zur Schieflage der Nation
10. April — 9. Juli 2018
Theaterhaus Jena

inszenierte Benjamin Walther „In die Sonne schauen – Wie man die Angst vor dem Tod überwindet“ von Irvin D. Yalom*
Deutsch von Barbara Linner

Mit: Sophie Hutter und Ilja Niederkirchner
Regie und Ausstattung: Benjamin Walther
Komposition und Live-Musik: Andreas Reihse
Dramaturgie: Diana Insel

"Der Therapeut, Psychoanalytiker und Schriftsteller Irvin D. Yalom hat sich mit dem Thema Tod auseinandergesetzt und ein bereicherndes Buch über das Leben geschrieben. ... Ein großes und bereicherndes Stück Literatur, das der Regisseur, Bildende Künstlern und Eduard- und Clara-Rosenthal-Stipendiat des Jahres 2018** Benjamin Walther für COME QUICK DANGER auf die Bühne bringt." (Theaterhaus Jena)

VR_Stefan Damnig ©Quelle: JenaKultur, Foto: SDamnig

Stefan Damnig wurde 1988 geboren. Er begann nach seinem Abitur am Geiseltalgymnasium Mücheln im Jahr 2007 seine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistenz in Halle und schloss, bis 2011, eine Ausbildung zum Mediengestalter in Merseburg an. Seit 2011 ist er 'Multimedia & Virtual Reality´-Student an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, und hat dort an verschiedenen Projekten gearbeitet.
Damnig beschäftigt sich insbesondere mit Lichtinstallationen, Videomapping, Produktdesign, Multimedia/Virtual Reality, sowie Fotografie und Grafikdesign und der Musikproduktion. Er gilt als Gründer der ´Synthetic Experience´, und ist unter dem Namen „PRISMIC“ auch selbst als Musiker aktiv.

Er wird sich während der Zeit seines Stipendiums mit Installationskunst beschäftigen, welche vorrangig die Interaktion der Menschen mit und über die Installation in den Vordergrund rücken soll. Diese bewegen sich im Spannungsfeld von visuell-klanglichen bis hin zu kinetischen Installationen und Anamorphosen.

Die Vergabe des Stipendiums an Stefan Damnig – einen noch jungen, aufstrebenden Künstler – ermöglicht es, die für Jena typischen Schwerpunkte Technologie, Kreativität und Licht spielerisch in einer Interaktion zu vereinen, um einerseits das Künstlerhaus im Sinne der Familie Rosenthal nach außen zu präsentieren und andererseits einer „jungen“ Stadt wie Jena gerecht zu werden.

Lichtinstallation ©Quelle: JenaKultur, Foto: SDamnig

Projekt an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein:
Some Magazin - Simple

Lichtprojekte:
LED Installationen und Projection-Mapping für viele Veranstaltungen (z.B. Charles Bronson Halle, Kassablanca Jena, Augustusplatz Leipzig (100Jahre Leipzig), Dimensions Festival Kroatien, Volkspark Halle)

und Künstler (z.b. Ian Pooley, Martin Kohlstedt, Dj Pete, Graham Candy, ACR, The Pentatones, Dj Hell, A Forest,
Dominik Eulberg, Konstantin Sibold, Marko Fürstenberg)

Musikprojekte:
Release - Orobos 001
2014 Dimensions Sounds Winner
2016 Klinke auf Chinch Remix (Keen)

Viele weitere Projekte...

Dirk Dietrich Hennig weilte von Januar bis Juni 2016 als zwölfter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Dirk Dietrich Hennig wurde 1967 in Herford geboren und arbeitet als Künstler seit Jahren
erfolgreich an seiner Unsichtbarkeit (Roland Meyer).


Seit den späten 1990er Jahren hat er ein vielschichtiges, multimediales Werk geschaffen, das immer wieder die Geschichtsrezeption und die Möglichkeiten der Geschichtsschreibung einer differenzierten Betrachtung unterzieht. Das Werk von Dirk Dietrich Hennig ist gleichzeitig Spiegel und Reservoir für das Thema der Fiktion und des Fakts im Feld der zeitgenössischen Kunst und Kunstgeschichte auf der Ebene der Person, des Archivs und des Betriebssystems Kunst. Als Autor eigener Werke tritt er dabei kaum in Erscheinung, vielmehr nimmt er die Rolle eines Vermittlers ein, der anderen zur Sichtbarkeit verhilft.

Sein vielschichtiges multimediales Werk umfasst Buchobjekte, Skulpturen, Filme,
fotografische Arbeiten sowie Modelle für Architekturen und Denkstrukturen. Diese behandeln erfundene Figuren der Geschichtsschreibung, die D. D. Hennig studiert und verkörpert, um sie in kulturhistorischen Ausstellungen oder Retrospektiven zu präsentieren, zu analysieren und in ihrer konzeptuellen Dimension zu kritisieren.
D. D. Hennig ist nicht nur für die bildliche Verkörperung der Künstlerfiguren zuständig, sondern zugleich auch für die Anfertigung künstlerischer Artefakte und die Erstellung einer Rezeptionsgeschichte, die archiviert, per Internet oder in Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Inszenierung ist so umfassend und überzeugend, dass etwa im Januar 2010 ein Film von George Cup & Steve Elliott in der Londoner Tate Modern Gallery präsentiert wurde, ohne dass sich die verantwortlichen KuratorInnen der Fiktion bewusst waren.

„Erläge man jedoch der Versuchung, die Arbeiten Dirk Dietrich Hennigs einzig und allein auf die Dimension des „Fakes“ zu reduzieren, würde die eigentliche Sprengkraft seines Schaffens übersehen. Durch seine Ausstellungskonzepte, mit deren Hilfe er das Werk und die Biographien fiktiver Künstler zum Leben erweckt, setzt er sich gegen zwei wirkmächtige Strategien der Kunstgeschichte zur Wehr: Biografismus und Überhöhung des Künstlerindividuums. Diese finden immer dann Anwendung, wenn es darum geht, eine wie auch immer geartete Autorschaft in der Kunstgeschichte selbst zu verankern... .
Hennig lädt mit seinen fiktiven Künstleridentitäten jedoch nicht nur zum Nachdenken über den Status des Bildes ein, sondern auch über die Rolle des fiktiven Künstlers. Anders als in der Kunst ist der frei erfundene Künstler in der Literatur ein weitverbreitetes Phänom... .
Hennig hat mit seinen Arbeiten gezeigt, dass die wahrscheinlich naive Verknüpfung von Autor und Werk heute nicht mehr unhinterfragt bleiben darf. Bei aller Kritik an den bestehenden Strukturen verweigert sich Hennig jedoch nicht komplett. So taucht er selbst mehrfach in seinen Installationen. auf,indem er sein Portrait dem jeweiligen Künstler leiht. Er schafft damit ein Netz aus Verweisen und gibt dem Betrachter damit konstant neue Rätsel auf. „Wer ist eigentlich dieser Jean Guillaume Ferrée?“ weicht der Frage, „Wer ist eigentlich dieser Dirk Dietrich Hennig?“ Und was steckt vom einem im Werk des jeweils anderen? ... .“ (von Frank Thorsten Moll)

ARBEIT IN DER VILLA
Seine Austellung und Präsentation zum Abschluss des Stipendiums „DER FALL RUDOLF - Wie die Moderne im Auftrag der KoKo gefälscht wurde“ hatte geschichtlichen Hintergrund:

Der Bereich Kommerzielle Koordinierung (KoKo) unter der Leitung von Alexander Schalk-Golodkowski war der Devisenbeschaffer Nr. 1 in der ehemaligen DDR. Waffengeschäfte, Häftlingsfreikauf sowie die Enteignung von Kunstsammlern und Kunst & Antiquitäten- Händlern zum systematischen Ausverkauf der Kunstgüter der DDR, erwirtschafteten Milionenbeträge für die sozialistische Planwirtschaft. Neben diesen bekannten Devisenprogrammen gab es einen Unterbereich des Bereichs Kunst & Antiquitäten (K&A) mit dem Namen Moderne Kunst (MoK), für den in den Jahren von 1967 bis 1989 verschiedene Künstler unter Zwang Werke der Moderne für den internationalen Kunstmarkt produzierten. Der Fall Carl Gerhardt Rudolf (1922-2012) ist einer dieser bislang verborgenen Schicksale.


http://www.dirkdietrichhennig.com/

©Quelle: JenaKultur, Foto: EErnst

Esther Ernst weilte von Juli bis Dezember 2015 als elfte Stipendiatin des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Esther Ernst, 1977 in Basel geboren, lebt in Solothurn und Berlin. Sie studierte ab 1997 an den Schulen für Gestaltung Zürich und Basel, ab 2000 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und ein Jahr später an der Universität der Künste Berlin, wo sie zur Meisterschülerin wurde. Stipendien führten die Künstlerin unter anderem nach Argentinien, Südafrika, Sylt, Soest und Ahrenshoop. Einzelausstellungen bestritt sie jüngst in der Hauser Gallery in Zürich, im Kunsthaus Grenchen, im Kunstmuseum Wilhelm Morgner in Soest und in der Kunsthalle Vebikus in Schaffhausen.


Seit über fünfzehn Jahren sind tägliches Zeichnen, stetiges Notieren von Ereignissen sowie das Sammeln und Ordnen von Alltäglichkeiten kontinuierliche Bestandteile ihrer künstlerischen Praxis.
Seien es Karteikästen voller persönlicher Ausstellungsnotizen, raumgreifende Installationen aus Tagebuchzeichnungen oder grossformatige Zeichnungszyklen, die das Verfahren der Gedankenschichtung offen legen - es ist ihr ein Anliegen, ihre innere Welt der Emotionen und Reflexionen in Verbindung zur äusseren Welt festzuhalten und sichtbar zu machen.
Den Schwerpunkt ihrer Erkundungen setzt Esther Ernst dabei auf die Architektur, denn ihr besonderes Merkmal ist ihre relativ lange Lebensdauer und insbesondere ihr Verhältnis zur ebenso langfristig und wechselwirkend gelebten Beziehung der Menschen, die sie nutzen. „Die Ausdünstungen des Lebens schlagen sich nicht nur in der Patina der architektonischen Oberfläche nieder, sondern der Raum speichert die verdichtete Zeit und erzählt von Notwendigkeiten, Träumen, Fehlplanungen, Zerstörungen, Rekonstruktionen, Erneuerungen oder Umwälzungen. Der öffentliche Raum kann mit all seinen Spuren vor allem eines: Er erzählt von gelebter Geschichte und von Menschen (auch wenn diese abwesend sind).“

ARBEIT IN DER VILLA
Esther Ernst hat ihrer Arbeitsweise entsprechend auch für Jena ein ortsspezifisches Vorhaben entwickelt, eine dokumentarisch angelegte Materialsammlung, die am Ende in die Form eines mehrteilig ausklappbaren subjektiven Stadtplans von Jena mündete.

Jena mit seiner besonderen Stadtgeschichte, sowie den „Unorten“ und der vielfältigen Landschaft darum herum erkundete die Künstlerin, mit Papier und Bleistift ausgestattet, und versuchte, die Spezifiken dieser Stadt mit ihrer persönlichen Sichtweise herauszulesen. Ihr Interesse war es, gerade ohne das hochspezialisierte Wissen eines Städteplaners, Historikers, Soziologen oder Architekten, aber mit ihrer geschulten und geschärften Beobachtungsgabe von „aussen“, sozusagen als Laie, zu untersuchen und zu verzeichnen und ihn temporär als ihren Arbeitsort zu vereinnahmen.
Sie fertigte bei ihren Streifzügen Notate und Skizzen, sammelte Frottagen, vermaß Wege, nahm verschiedene Perspektiven ein, führte Gespräche mit Stadtbewohnern und Spezialisten und vieles mehr. Im Atelier brachte die Künstlerin dann diese umfassende Materialsammlung zeichnerisch geschichtet zu Papier.


http://www.esther-ernst.com/

©Quelle: JenaKultur, Foto: ABromley

Die Künstlerin Anna Bromley weilte von Januar bis Juni 2015 als zehnte Stipendiatin des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Sie ist eine Künstlerin, Kulturwissenschaftlerin und Autorin aus Berlin.
Sie studierte ab 1993 Politikwissenschaften an der Universität Zagreb und der University of Arizona. Nebenbei studierte sie Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie ihr Diplom ablegte. Im Anschluss, 1998 war sie als Produktionsleiterin für Performance/Theater tätig. Ab 2003 studierte sie Bildende Künste in Berlin und Bremen und wurde Meisterschülerin. 2013 promovierte sie an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.


Anna Bromley verbindet seit 2009 in szenischen Miniaturen Methoden qualitativer Sozialforschung mit teilfiktionalisierten Reenactments. Ausgehend von charakteristischen Redekulturen in Kultur, Wissenschaft und Politik untersuchen ihre delegierten Performances, kontextbezogenen Installationen und Essays Prozesse subtiler Affizierungen in Ansprachen und Verhandlungen in ihren theatralen Aspekten. In diesen öffentlich-repräsentativen Kontexten des Redens und des Sprechens werden häufig Potenziale beschworen, die sich erst noch entfalten müssen. Mit dem, was potenziell da ist, wird spekuliert und taktiert, an ihm kristallisieren sich Performances von Ökonomien der öffentlichen Persona. Hier wird etwas verfertigt, was die Öffentlichkeit als authentisch empfinden soll. Diese scheinbar nebensächlichen Rituale des Glauben-Machens und des Glauben-Wollens bilden das Zentrum von Anna Bromleys künstlerischer Auseinandersetzung. Ihre Arbeit wurde durch Projektförderungen und Stipendien unterstützt, zuletzt durch die nGbK Berlin, die Senatsverwaltung für Kultur Berlin und das Goethe-Institut Deutschland.

ARBEIT IN DER VILLA

Ihr Aufenthalt in der Villa Rosenthal galt der Erforschung aktueller Formen der sprachlichen und körpersprachlichen Repräsentation wissenschaftlichen Wissens. Mit der Umstrukturierung der universitären Landschaft im Bologna-Prozess wurde die öffentliche Kommunizierbarkeit des wissenschaftlichen Wissens virulenter. So agieren Forscher heutzutage als Projektemacher, ganz im Sinne von Daniel Defoe's zeitgeschichtlichen Kommentaren zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Um für die Kontinuität ihrer Forschung zu sorgen, müssen sie nun in öffentlichen Auftritten überzeugen. Es ist vielleicht wenig verwunderlich, dass hier auch selbstironische Inszenierungen Konjunktur haben, die einerseits das idealisierte, wissenschaftliche Wissen unter Verwendung von Wortwitz und Körperdrama „öffentlichkeitswirksamer“ machen sollen und die, auf der anderen Seite, neuen Unsicherheiten mit Galgenhumor entgegentreten.

In Ihrer Abschlusspräsentation in der Villa Rosenthal BLINDLINGS LACHEN zeigte sie zusammen mit dem Künstler Michael Fesca ein zehnminütige Audio.
In einem Studiodialog mit Ernst Lubitsch's Lachszene aus seinem Film “Ninotschka”, verkörpert das Cello die dramatischen Versuche Leons mit Witzen bei Ninotschka zu landen. Dabei kommt Leon vollkommen aus dem Rhythmus. Originalton und Cello ereifern sich um die Wette, versuchen den Witz Phrase für Phrase zu platzieren, verstrickt in das dreifach verlangsamte tonale Stolpern und Lachdonnern von Ernst Lubitsch's Orginalmaterial.

BLINDLINGS LACHEN plädiert dafür, Witz (im doppelten Sinne) als ein Rebellieren gegen “normale”, scheinbar natürliche Zeitlichkeiten und Rhythmen zu denken. Gewitzte handeln aus einem Körperwissen des gekonnten Timings heraus. Sie weichen in einer Art, die sich irgendwie gut anfühlt, vom allgemeinen Taktempfinden ab und zelebrieren ein Neben-dem-Takt-sprechen, ein Off-the-Beat-Sprechen, das im Lachen seinen körperlichen Break findet. Lachen ist hier ein Black-Out, zu dem uns ein solches synkopiertes Sprechen raffiniert hinreißt; ein Körperzeit-Raum ekstatischer, polyphoner Wissensfindung.


http://www.annabromley.com/blindlings-lachen-2015.html

©Quelle: JenaKultur, Foto: IKraus

Der Fotograph Ingar Krauss weilte von Juli bis Dezember 2014 als neunter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Ingar Krauss wurde 1965 in Ost-Berlin geboren, er lebt in Berlin und Zechin (Brandenburg). Nach handwerklicher Lehre, Armeedienst und verschiedenen beruflichen Tätigkeiten kam er Mitte der neunziger Jahre autodidaktisch zur Fotografie. Seitdem war er an zahlreichen internationalen Ausstellungen beteiligt,
u.a. in der Hayward Gallery London, dem Musée de l’Elysée Lausanne, dem Palazzo
Vecchio Florenz und dem ICP New York.

ARBEIT IN DER VILLA
Im Fokus Ingar Krauss’ künstlerischer Arbeit stand seit einiger Zeit das Stillleben als
poetisches Versuchsfeld. Während seines Aufenthalts in Jena wollte er mit einigen Protagonisten der Naturforschung der Frühromantik bzw. späteren Epochen und ihren Erkenntnissen zur Darstellung von Pflanzen und Tieren auseinandersetzen, anhand der Verwandtschaft von Formen und deren Ästhetik.
Ausgehend von Schellings Vorstellung einer subjekthaften Natur, einer natura naturans, arrangierte er die auf seinen Erkundungen in Jena und Umgebung gefundenen Gewächse in Stillleben.
Der Fotograph arbeitete zum ersten Mal mit Linsen, Glas und Spiegeln, um optische Brechungen, Lichtreflexe und Illusionen in den Bildern zu erzeugen, "denn auch das Licht gehört zu Jenas Naturgeist und soll sichtbar gemacht werden".

Seine Vorraussetzung für die Zeit in Jena war der „Aufenthalt in der zweiten Jahreshälfte, also von Juli bis Dezember, da in dieser Zeit die Früchte reifen und die Pflanzenwelt vielgeistiger ist.“

In seiner Abschlussaustellung in der Villa Rosenthal waren ungewöhnliche Stilleben zu sehen, die im Zusammenhang mit seiner Beschäftigung mit frühromantischen Naturkonzepten und eigenen Expeditionen in das Reich der Jenaer Gärten und deren Pflanzenwelt stehen. Ausgehend vom romantischen Motiv der Selbsterkenntnis durch die Naturbetrachtung fanden sich in seinen robust-poetischen Bildern Früchte, Gemüse und andere Gewächse, die ihrer natürlichen Umgebung enthoben sind. Derart isoliert erschienen sie neu und seltsam; Krauss selbst sprach vom „Eigensinn“ seiner Objekte. Neben den Motiven verwiesen die Ölfarben in gedämpften Tönen, mit denen er seine Schwarzweiß-Fotos bearbeitete, auf eine Tradition des Stillebens, die er durch Tiefe, Farbigkeit und Konsequenz der Komposition reflektierte. Ingar Krauss’ Werke knüpften an die ausgeklügelten Bezugs- und Bedeutungssysteme von Gegenständen an, die man seit der niederländischen Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts kennt. Pendelnd zwischen Heiterkeit und Vergänglichkeit wurden sie durch die Hand des Fotografen symbolisch aufgeladen.

Die Performance-Künstlerin Angelika Waniek weilte von Januar bis Juni 2014 als achte Stipendiatin des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Angelika Waniek wurde 1975 in Bad Mergentheim in Baden-Württemberg geboren. Sie studierte bis 2006 an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel Freie Kunst. Nach ihrem Diplom folgte ein zweites Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Dort erwarb sie 2010 ihr Diplom im Bereich der Medienkunst. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Angelika Waniek erhielt zahlreiche Auszeichnungen, Projektförderungen und Arbeitsstipendien, zuletzt ein Kurzstipendium bei K3 Zentrum für Choreographie, Tanzplan Hamburg auf Kampnagel. Im Fokus ihrer künstlerischen Arbeit steht das Medium Performance. Sie verknüpft Handlungsanweisungen, Situationsbeschreibungen und erzählerische Elemente, um unterschiedliche, teilweise disparate Perspektiven auf ein Thema zu eröffnen. Dabei befasst sich Angelika Waniek mit gesellschaftlichen Institutionen und den daraus resultierenden sozialen Beziehungen, Handlungsformen und Denkweisen. Sie entwickelte dabei das Format der „erweiterten Erzählung“ als besondere Art der Sprechperformance.

ARBEIT IN DER VILLA
Während ihrer Zeit in der Villa Rosenthal arbeitete Angelika Waniek zu vier Aspekten des Themas der Unsichtbarkeit: Tarnkappe, Risiko, Archiv und imaginäres Sprechen. Der Gedanke, dass jede Präsenz eine Absenz impliziert (und so auch andersherum) führte zu Fragen – Welche nicht sichtbaren sozialen und historischen Dimensionen existieren hinter den sichtbaren Dingen? Und wie kommt das Neue in die Welt? Ausgehend von diesen Fragen erarbeitete die Künstlerin einen Weg von der Mitte zur Peripherie der Stadt Jena.
Ihr Projekt mit dem Namen „History reloaded“ gestaltete sich also in Form eines gemeinsamen zweistündigen promenadelogischen Spazierganges. Dieser wurde gebrochen mit Innenansichten ausgewählter Institutionen, die im Zusammenhang mit den verschiedenen Bedeutungsebenen von Unsichtbarkeit stehen, und somit das Thema Optik aufgreifen. Zu den Orten die besucht wurden, gehörten u.a. die Dienstelle des Deutschen Patent – und Markenamtes (DPMA) in Jena mit Sitz im Bau 29 des ehemaligen Zeiss-Hauptwerkes in der Innenstadt und das Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik auf dem Beutenbergcampus.

Im Zusammenhang mit dem künstlerischen Spaziergang unter dem Titel „History reloaded“ entstand ein ca. zehnminütiger Film, der zur Finissage zu sehen ist. Für dieses zweite künstlerische Format arbeitete Angelika Waniek mit der Filmemacherin Katja Uhlig und dem Kameramann Daniel Weber zusammen.
Das Thema „Sichtbarmachung des Unsichtbaren“ spiegelte sich auch in Angelika Wanieks Künstlerbuch und weiteren Papierarbeiten wider, die in der ihrer Abschlussausstellung gezeigt wurden. Dabei machte sich die Künstlerin das selten angewandte Blaudruckverfahren, die Cyanotopie, zu Nutze um Unsichtbarkeit im Bereich der Optik sichtbar zu machen. Zwei Ereignisse aus der Geschichte des Sehens traffen aufeinander: Zentralperspektive und Ornamentik.


http://www.hgb-leipzig.de/fkdurbano/?page_id=4365

©Quelle: JenaKultur, Foto: PFauck

Patrick Fauck weilte von Juli bis Dezember 2013 als siebter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Patrick Fauck wurde 1970 in Neunkirchen im Saarland geboren. Er studierte bis 1996 an der Fachhochschule für Gestaltung Mannheim. Nach seinem Diplom in Grafik/Design folgte ein Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in Heidelberg, welches er 2005 mit dem Abschluss Magister Artium beendete und ein Aufbaustudium der Freien Grafik an der Burg Giebichstein anschloss. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig erwarb Patrick Fauck 2011 ein weiteres Diplom.

„Ich bin Druckgrafiker aus Passion!
Die Druckgrafik betrachte ich nicht als „schmückendes" Beiwerk, als Erweiterung des Repertoires wie bei einem Maler oder Bildhauer, nein, für mich ist das künstlerische Drucken Hauptweg, Laboratorium und großes Experimentierfeld. Der Reiz der Alchemie der „Schwarzen Kunst", das jeder Drucktechnik eigene Prozedere, die unterschiedlichen und unverwechselbaren Charakteristika aller druckgrafischen Disziplinen, sei es die Radierung mit all ihren Facetten, sei es der Holz- und Linolschnitt, die Lithographie, der Siebdruck oder der sehr aufwändige und heute leider schon fast in Vergessenheit geratene Lichtdruck; sie alle ziehen mich in ihren Bann und überall dort herrscht für mich Faszination, Kunstwollen und Tatendrang.“ (Patrick Fauck)

ARBEIT IN DER VILLA
Patrick Fauck beschäftigt sich ausschließlich mit Druckgrafiken. In seinem Arbeitsvorhaben für das Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium legte er den Schwerpunkt auf die „Königin der Druckverfahren“: den Lichtdruck. Dieser gilt im Druckhandwerk als die edelste, vollendetste Reproduktionstechnik. Licht ist bei Fauck dabei sowohl Thema als auch Arbeitsmittel. Das Licht der Wissenschaft Jenas und das Licht der Kunst Leipzigs führt er in seiner Projektskizze zusammen. Im Stipendium plante Patrick Fauck, der 2009 entfachten Faszination für das Verfahren weiter nachzugehen, d.h. seine zeichnerischen wie druckgrafischen Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu erweitern und zu vertiefen und nicht zuletzt weiter mit dem Verfahren der Druckgrafik zu experimentieren.
Zum Ende seines Aufenthaltes in der Villa Rosenthal präsentierte der Druckgrafiker seine Arbeiten dem Jenaer Publikum. Der Titel der Ausstellung „PLACEBO“ verwies nicht etwa auf das Scheinmedikament, sondern auf die lateinische Bedeutung: „Ich werde gefallen.“


http://patrickfauck.blogspot.de/

©Quelle: JenaKultur, Foto: YLiu

Yun-Yi Liu weilte von Januar bis Juni 2013 als sechste Stipendiatin des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Die Künstlerin wurde 1981 in Taichung, Taiwan geboren. Nachdem sie ihr Ölmalerei in Taipeh mit einem Bachelor abgeschlossen hatte, begann sie das Studium der Malerei und Textilen Künste an der Burg Giebichenstein in Halle. 2010 schloss sie dieses als Meisterschülerin bei Prof. Dr. Ulrich Reimkasten ab und erhielt 2011 das Schwalenbergstipendium des Landesverbandes Lippe. Seit 2001 waren ihre Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Taiwan, Japan und Deutschland ausgestellt.

ARBEIT IN DER VILLA ROSENTHAL
Yun-Yi Liu ist fasziniert vom ständigen Transformationsprozess in unseren Städten: Wo gestern noch Leben war, ist heute eine zugemauerte Ruine. Der unaufhörliche Wandel und die direkte Nachbarschaft von Verfall, Dauerhaftigkeit und Neubebauung waren für Yunyi Liu eine Quelle der Inspiration.
Ihre photorealistischen Dokumentationen städtischer Ruinen illustrieren immer auch innere surreale Traumstädte. In Jena hat Yunyi Liu ihrer Vorstellung vom Stadtgeist weiter nachgespürt, um die Transformationsprozesse zu einem inneren Bauplan umzudeuten. Ihre Abschlussausstellung „Stadtgeist“ zeigte Fotografien aus der Region.

„Der Name meines Projekts lautet “Stadtgeist”. Ich fotografiere verfallene und unbewohnte Gebäude in der Stadt. Von der ehemaligen DDR gibt es bis heute noch viele zerstörte, leerstehende Gebäude. Sie wurden zusammen mit der dahinter steckenden Geschichte vergessen. Das ist eine paradoxe Situation, aber gleichzeitig eine reizvolle und sinnvolle Szene für mich. Ich interessiere mich für die Veränderung von Räumen und wie diese Wandelungsprozesse den Menschen beeinflussen.“
(Yun-Yi Liu)


http://www.liuyunyi.de/de/

©Quelle: JenaKultur, Foto: RGiegold

Rolf Giegold weilte von Juli bis Dezember 2012 als fünfter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Der Künstler wurde 1970 in Erlangen geboren. Nach dem Studium der Archäologie schloss er ein Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar in Saarbrücken, und an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Dijon an, das er an der HBK Saar mit Diplom abschloss. Im Anschluss war er Meisterschüler von Prof. Christina Kubisch und übernahm 2001/2 einen Lehrauftrag an der HBK Saar. Heute lebt und arbeitet er in Berlin.


Rolf Giegolds künstlerische Arbeit setzt sich mit gesellschaftlichen Fragen und Phänomenen auseinander, die er in seinen Installationen zur Sprache bringt. Für seine konzeptuellen Arbeiten wurde er mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter 2002 mit einem Stipendium der Akademie der Künste Berlin, 2006 mit dem Eberhard Roters Stipendium für junge Kunst, und 2007 mit einem Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf.

Rolf Giegold hat sein Werk bisher in zahlreichen Einzelausstellungen, Ausstellungsbeteiligungen und Projekten im öffentlichen Raum ausgestellt, u. a. in Augsburg, Berlin, Bochum, Dresden, Dubai, El Salvador, Erlangen, Göppingen, Graz, Liverpool, Luxemburg, Marl, Metz, München, Salzburg, Saarbrücken, Stuttgart und Wiesbaden.

ARBEIT IN DER VILLA
Unter dem Titel MOMENTAUFNAHME zeigte Rolf Giegold, zum Abschluss seines Stipendiums, in der Villa Rosenthal eine ortsbezogene Klanginstallation im Salon der Villa Rosenthal, die aus Aufzeichnungen von Gesprächen des Künstlers mit verschiedenen Jenaer Bürgern entstanden ist.
Für die Dauer der Ausstellung wurde in den repräsentativen Räumen der Beletage der gründerzeitlichen mit der entstandenen Klangcollage ein Hörraum geschaffen, der dem Ort eine unmittelbare Aktualität und Gegenwärtigkeit
verlieh. Ergänzend zu dieser neuen Arbeit waren auch in den Ausstellungsräumen im
Obergeschoss weitere konzeptuelle Arbeiten sowie eine Bodeninstallation
zu sehen.


http://www.rolfgiegold.de

©Quelle: JenaKultur, Foto: HBetzwieser

Hagen Betzwieser weilte von Januar bis Juni 2012 als vierter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Der Künstler wurde 1974 in Neckarhausen, Baden-Württemberg geboren und studierte Kommunikationsdesign an der Universität für angewandte Kunst in Stuttgart. Er war seit 2001 Diplom Kommunikationsdesigner an der Hochschule für Gestaltung Stuttgart. 2005 wechselte er seine Fachrichtung vom Design zur Kunst und steht seit 2008 in enger Zusammenarbeit mit der britischen Druckgrafikerin Sue Corke – als „We colonised the Moon“.


Die Astronomie ist keine Ausnahmeerscheinung unter den Wissenschaften in der Kunst. Wissenschaft und Kunst umkreisen einander seit es den Erkenntnisdrang des Menschen gibt. Die Trennung zwischen Fakt und Fiktion war in der Menschheitsgeschichte mal klarer mal verschwommener und teilweise gar nicht vorhanden. In der Kultur des Abendlandes setzt der Prozess der Trennung verstärkt mit der Zeit der Aufklärung ein.

Über Hagen Betzwiesers Arbeit könnte sowohl der Titel „Kunst als Beruf“ als auch „Wissenschaft als Kunst“ stehen. Hagen Betzwieser ist mit der Verzauberung der Welt beschäftigt. Seine Projekte haben so gut wie immer einen naturwissenschaftlichen Kern: wie zum Beispiel der Versuch, mit dem Licht des Sirius eine Kerze anzuzünden. Naturwissenschaftliche Entdeckungen und Erkenntnisse setzt Hagen Betzwieser mit einem Augenzwinkern in Kunst um und verändert so nicht selten unseren Blick auf die Welt.

ARBEIT IN DER VILLA ROSENTHAL
Hagen Betzwieser wollte am High-Tech-Standort in Jena vor allem die Gelegenheit nutzen, sich mit hiesigen Forschern auszutauschen, neueste technische Entwicklungen bei Schott und Zeiss zu erkunden und verschiedene wissenschaftliche Phänomene mithilfe von Objekten, Fotografien, Installationen und Videos in künstlerische Projekte zu übersetzen. Wie so etwas aussehen kann, verdeutlicht etwa Betzwiesers Arbeit „Prometheus“ 2009 am Karl Schwarzschild-Observatorium Tautenburg, das mit Unterstützung eines Astrophysikers den Versuch unternahm, Feuer aus Sternenlicht zu gewinnen. In solchen Grenzbereichen, wo Wissenschaft und Kunst, Wirklichkeit und Fiktion ineinander fließen, soll sich auch das Jenaer Projekt bewegen.

Zum Ende seines Stipendienaufenthaltes in Jena zeigte Hagen Betzwieser in Kooperation mit der englischen Künstlerin Sue Corke, neuste Arbeiten in der Ausstellung „SPACEADVENTURES #1“ Auf ihren Weltraumabenteuern beschäftigen sich die beiden Künstler mit Themen der Raumfahrt, Astronomie und natürlich mit dem Mond. Naturwissenschaftliche Entdeckungen und Erkenntnisse setzen sie mit einem Augenzwinkern in Kunst um. Tatsächlich wurden in der Ausstellung beinahe alle Sinne angesprochen: die Besucher konnten das Universum schmecken, die Weiten des Raumes sehen, Mondgestein ertasten und den Mond riechen, den das Künstler-Duo 2010 gemeinsam mit dem Aromaexperten Steve Pearce synthetisiert hat. Studien zur Schwerelosigkeit waren ebenso Teil ihrer Ausstellung wie die Beobachtung lokaler Phänomene.
Fakt und Fiktion waren im Fluss. Und diejenigen Arbeiten die auf den ersten Blick am absurdesten anmuten, wie der Geschmack des Universums, fußen letztendlich auf einem stabilen Fundament aus Fakten.

Video SPACEADVENTUES in der Villa Rosenthal
http://www.wecolonisedthemoon.com/index.php/about-us.html

Jörg Hamann weilte von Juli bis Dezember 2011 als dritter Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


Der 1966 in Warnemünde geborene Jörg Hamann, kam nach fast 30 Jahren als Stipendiat nach Jena, nachdem er bereits als Lehrling zum Optiker bei Carl-Zeiss-Jena in der Stadt lernte und lebte. 1992 begann er sein Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Ecole Nationale des Beaux Arts Lyon. 1997 legte er sein Diplom der Freien Künste ab. Von 2004 bis 2008 war er Dozent für Bildende Kunst am Landesinstitut für Schule und Medien Berlin, arbeitete seitdem auch freiberuflich.
Von Anfang an war das visuelle Erleben Anlass für seine Arbeiten. Dabei wurde ihm das Hochschulstudium der Bildenden Künste in Dresden zum Ausgangspunkt künstlerischen Agierens – sei das Medium nun Zeichnung, Malerei, Objekt, Installation, Fotografie oder Film.
Auf sein Atelierstipendium der Dresdner Bank in Frankfurt a. M. 1997 folgten verschiedene andere Stipendien, sowie Auszeichnungen und die Realisierung von Projekten und Ausstellungen. Zum Beispiel 2008 „die innere stadt“ im Staatlichen Museum Schwerin, „shelter & boxes“ an der Art Academy Dresden oder 2006 „5 positionen der gegenwart“ in der Kunstsammlung Neubrandenburg.

ARBEIT IN DER VILLA ROSENTHAL
Jörg Hamann kam nach Jena mit dem Vorhaben seine Werkgruppe “Helle Nächte/In Parks” durch mehrteilige Panoramaaufnahmen von Jena fortzusetzen und diese in Siebdrucke und Videos zu transformieren, indem er mit Hilfe des nächtlichen Restlichtes über der Stadt und digitalen Langzeitbelichtungen verdichtete Aufnahmen in subtilen Farbigkeiten entstehen lässt. Die Arbeiten dienten ihm zugleich für die Umsetzung als Siebdruck mit Nachleuchtfarbe und Lacken. Daran anknüpfend überführte Hamann auch die unbewegten Bilder in Film und Video, die kaleidoskopartig und konzentriert den Blick auf das urbane Leben freigeben.
Sein Aufenthalt endete mit einer Ausstellung entstandener Werke in der Villa Rosenthal, die Anfang Dezember 2011 eröffnet wurde, ergänzt durch das Filmprogramm "Rostock - Berlin - Jena".


http://www.joerghamann.de/

Bodeninstallation in der Villa Rosenthal ©Quelle: JenaKultur

Jeong-Eun Lee weilte von Januar bis Juni 2011 als zweite Stipendiatin des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.

Jeong-Eun Lee wurde 1969 in Seoul in Südkorea geboren. Sie studierte 1988 bis 1992 an der Kunstakademie in Seoul und zog dann nach Hamburg. An der dortigen Hochschule für Bildende Künstler studierte sie freie Kunst und schloss 2004 mit dem Diplom ab. Jeong-Eun hat zahlreiche Preise und Stipendien errungen, unter anderem in Hamburg, Ebernburg, Ahrenshoop, Lübeck, Eckernförde, Jena und Seoul. Ihre Arbeiten wurden in Ausstellungen in ganz Deutschland und Korea, aber auch in New York, Pilsen und Vilnius gezeigt, dazu gehören der Hamburger Kunstverein, das Haus der Kunst in München und drei Galerien in Seoul.

„Meine künstlerische Arbeit umkreist die Thematik des Unterwegsseins, der Passage und die hiermit verbundene andere Art der Wahrnehmung der Welt sowie das Phänomen der Erinnerung. Ich versuche dem Prozess des Erinnerns eine bildnerische Form zu verleihen, das Wesen der Zeit in eine optische Erscheinung zu fassen. Mein Unterwegssein, das die Basis für meine Arbeit bildet, gilt nicht von vornherein der Neugier nach außergewöhnlich sensationellen Erlebnissen und exotischen Attraktionen, sondern gestaltet sich vielmehr als Feldforschung, als Expeditionen in den Alltag.“ (Jeong-Eun Lee, Website, About)

ARBEIT IN DER VILLA ROSENTHAL
Die gebürtige Südkoreanerin erkundete Jena ausschließlich zu Fuß. Sie hat ihre Eindrücke der Wege, der Umgebung, der Landschaften und der Architektur auf Fotos, Videoproduktionen und zeichnend festgehalten. Zeichnend allerdings nicht im Sinne von Pleinair, also in der Landschaft sitzend, die Eindrücke spontan aufs Papier gebracht, sondern mit Tusche und in eher stilisierender Form nach den Fotos, die sie während ihrer Spaziergänge gemacht hat.
Diese Fotos bildeten die Grundlage für ihre mehrteilige Installation, die sie zum Abschluss ihrer Zeit in Jena präsentierte. Sie bestand aus Videoprojektionen, auf der Basis von Fotos, Filmen und Tuschezeichnungen in unterschiedlichen Formaten.
Die Künstlerin nannte ihre Erkundungen „Expedition des Alltäglichen“, da sie eher gewöhnliche Motive städtischer Urbanisation aufgenommen hat, die erst durch ihre Bearbeitung zu neuen und ungewöhnlichen Ansichten wurden. Eine Filmsequenz zeigte beispielsweise die Entfaltung des Blattwerkes der riesigen Rotbuche im Garten der Villa Rosenthal, die sie vom Fenster aus über 150 Tage täglich aufgenommen hatte. Durch die Intensität der Bilder vermittelte diese Sequenz dem Betrachter ein Bewusstsein für das Vergehen eines Zeitraumes von mehreren Monaten. Phänomene wie die Zeit und Erinnerung sind Themen, die Jeong-Eun mit ihren Arbeiten immer wieder aufgreift und mit der aufgefundenen Topografie vor Ort in Verbindung bringt.
So war auch Yeong-Eun Lees eigentliches Anliegen nicht die abbildhafte Reproduktion, auch nicht die Abbildung einer außergewöhnlichen Landschaft oder eines besonderem Blickpunktes. Sie betieb vielmehr Feldforschung, fast wie ein Kartograph. Es sind, wie sie selbst sagte, „Expeditionen des Alltäglichen“ auf Wegen, die ihr zunächst fremd waren, für den Betrachter allerdings wieder erkennbar und meist eindeutig zu verorten.
Der erste Eindruck durch Foto festgehalten, wird einer zweiten, künstlerischen Umformung unterzogen. Die bildnerische Form wird als Werkzeug genutzt, die den Blick des Betrachters auf die von ihr bedachten Inhalte lenken soll. Einfache Ausschnitte und Ansichten sind dann doch subtil auf Wesentliches reduziert. So, als würde sie im Gehen mit Blick auf das Große und Ganze dann doch das Detail heraus arbeiten wollen.

Die visuelle Darstellung von Zeit und Erinnerung war ihr Thema.
Es ging der Künstlerin darum, der Zeit und dem Prozess des Erinnerns eine eigene bildnerische Form zu geben. Die Straßen, Wege, Häuser und Grünflächen werden zu einer Topografie der Erinnerung für beide, die Künstlerin und den Betrachter.
Yeong-Eun Lee fand Mittel und Wege aufgrund ihrer ausgefeilten Installationsmischung ihr Anliegen universell verständlich zu machen. Sie nutzte dabei neue und alte, asiatische und auch europäische Medien und Techniken.

Der erste Teil der Ausstellung in Form einer Videoprojektion trug den Titel: „Mein unsichtbares Zimmer- Mein Kinderzimmer“ von 2011 und zeigte, als Teil eines großen Archivs, wie Leute aus Jena aus der Erinnerung ihr Kinderzimmer beschreiben. Sie wurden aufgefordert mit Gesten, die Größe und Position der wichtigsten Elemente zu verdeutlichen.
Der zweite Teil hieß: „73 Tage -73 Sätze-73 Memoiren“ von 2011. Eine Videoprojektion auf Papierrolle.

Der dritte Teil „Alltagshaiku- Alltagspoesie“ gliederte sich in drei in Videoprojektionen mit Jenaer Motiven. Die erste mit musikalischer Untermalung zeigte beispielsweise den Intershop Turm bei Dunkelheit. Frau Lee hat dazu den Turm in sehr vielen Abendstunden im Winter 2011 aufgenommen und eine Licht- und Musikdramaturgie entwickelt.
Die zweite Videoprojektion zeigte eine individuelle Führung durch Jenas Innenstadt anhand von Fotos. Die Künstlerin hat etwa 1000 Fotos zur Grundlage gehabt und für die 180 Tage ihres Aufenthaltes in Jena für jeden Tag eines ausgewählt und hintereinander gereiht.

Der vierte Teil mit dem Titel „Geschriebene Landschaft“ – „Writing Landscape“ war eine nur zum Teil abgerollte Papierrolle mit Tuschezeichnungen. Die Zeichnungen waren skizzierte Jenaer Landschaften, die die Vielfältigkeit der Stadt zeigten. So liegt diese Rolle dann auch auf einer uralten, mit sehr vielen, uns aber unbekannten Erinnerungen behafteten Schreibmaschine.

http://www.leejeongeun.net/
BILDER ZUR AUSTELLUNG IN DER VILLA ROSENTHAL

Christian Pilz weilte von Juli bis Dezember 2010 als erster Stipendiat des Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendium für Bildende Kunst in der Villa Rosenthal in Jena.


1978 wurde Christian Pilz in Ascot, Großbritannien geboren. Nach seinem Abitur in Köln nahm er 1998 sein Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität zu Köln auf, und setze dies ab 2000 mit einem Studium der Bildenden Kunst bei Leiko Ikemura an der Kunsthochschule Berlin fort. Als Absolvent der Universität der Künste „mit besonderem künstlerischen Erfolg“ wurde er 2006 zum Meisterschüler durch die japanisch-schweizerischen Malerin, Graphikerin und Bildhauerin Leiko Ikemura ernannt. Christian Pilz hat schon einige Preise und Stipendien erhalten, so beispielsweise 2008 den Herbert-Zapp-Preis für junge Kunst, Mannheim, oder 2009 das Märkische Stipendium für Bildende Kunst, Iserlohn.


Christian Pilz ist ein besonderer Künstler im lauten und meist schrillen Geschäft der zeitgenössischen Kunst . Er ist ein ausgesprochener Ausnahmekünstler in Bezug auf Material, Arbeitsweise und Darstellungsform und steht in einer für zeitgenössische Kunst eher randläufig beachteten Zeichentradition.
Christian Pilz erfindet endlose Labyrinthe, Ansichten einer monströsen Architektur, die er zeichnend immer mehr verdichtet und zugleich über die Grenzen des Blattes hinaus wuchern lässt. Obwohl diese Welt vom und für den Menschen geschaffen scheint, kann der Mensch sie offenbar nicht bewohnen, ihre Maschinen nicht bedienen. Mit exakter Fantasie stellt der Künstler Ausschnitte einer Welt dar, die keinem höheren Plan zu folgen scheint.

"Wenn Christian Pilz zeichnerische Welten auf Papiergrund baut, meint man dem Entwerfen einer urbanistischen Vision von modernem Stadtleben beizuwohnen. Die nackte Linie ist das Webmaterial dieser gezeichneten Welten, deren Vokabular Graphitfelder, dichte Strichflächen, schraffierte Kuben, hauchfein linierte, geometrische Körper, aber auch Stühle, Lampen, Treppen, Schubladen, Reagenzgläser und Stahlträger bilden. (...) Die präzise gearbeitete und jederzeit sichtbare Linien-Kontur der einzelnen Bauelemente, [formulieren] in ihrem Zusammenspiel die Tektonik der "Parallelwelten" des Christian Pilz. Der Künstler zeigt uns auch bildnerisch Zweierlei: einen Moment des Stillstands, in der die Funktionsweise der jeweiligen Welt offengelegt und sinnfällig wird, und ihre Antriebs-Mechanik in Form von Flaschenzügen, Fahrradketten und Spulenläufen." (Rebecca Jäger)

ARBEIT IN DER VILLA ROSENTHAL
Der Künstler kam mit einem besonderen Interesse an den Romantikern und essentiellen Themen der Romantik nach Jena. Das Auseinanderbrechen der Welt (Respektive Weltanschauungsprinzipien) und die daraus resultierende Sehnsucht nach Heilung durch das harmonische Zusammenführen der Gegensätze und das der romantischen Gedankenwelt zugrunde liegenden Spannungsverhältnis von Phantasie und Vernunft, Individuum und Gesellschaft, Technisierung und Naturverbundenheit sind von großer Bedeutung für den Künstler. Er wollte in Jena auch und gerade die Gegensätzlichkeit und gleichzeitige Verbundenheit der Welt der Phantasie und der Welt der Vernunft visualisieren, indem sich die einem poetisch deutenden und die einem wissenschaftlich erklärenden Weltbild entstammenden Kräfte materialisieren, durchdringen und versuchen, sich gegenseitig zu unterminieren. So entstanden in den Monaten seines Stipendiums eine Menge groß- und kleinformatiger Werke, die er in seiner Austellung präsentierte.

Ausschnitt eines Werkes von C. Pilz ©Quelle: JenaKultur, Bild: CPilz
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