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#RettetJena – JenaKultur-Blog
Rettet den Nachtschwärmer, geh mal wieder in die Stadt

Kommunikationskampagne diverser Jenaer Akteure soll bedrohte Lebensarten retten

Erinnern Sie sich, als Sie Ihrer Familie und Ihren Freunden ein gutes, neues 2020 gewünscht haben? Als Sie sich schon gefreut haben über die bevorstehende Europameisterschaft in 12 europäischen Städten, die Olympischen Spiele in Tokio oder die 29. Kulturarena in Jena? Und dann? 2020 hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: Ennio Morricone hat zum letzten Mal das Lied vom Tod gespielt, Albert Uderzo zum letzten Mal Asterix ein Gesicht gegeben und Corona zum ersten Mal gezeigt, wie leicht es ist, die Welt in Atem zu halten.

Die Pandemie hat tiefe Einschnitte hinterlassen in allen Teilen des gesellschaftlichen Lebens. Zum Teil sogar gravierende Einschnitte. Die Europameisterschaft: abgesagt. Olympia: abgesagt. Die Kulturarena: abgesagt. Und Zigtausende anderer Veranstaltungen ebenso. Die schulen: dicht. Die Wirtschaft: Zwangspause.

Vor allem für viele verschiedene Einzelhändler, Mittelständler und Kultureinrichtungen geht es ans Eingemachte. Die Menschen bleiben Zuhause und gehen nicht mehr ins Restaurant, nicht mehr ins Kino, nicht mehr ins Einkaufscenter oder ins Bekleidungsgeschäft. Diese Geschäfte sind aber auf Besucher angewiesen.

Schön zu sehen, dass in solchen Situationen viele Menschen zu kreativen Höchstleistungen auflaufen: Restaurants eröffnen den Straßenverkauf, Spirituosenmanufakturen stellen ihre Produktion auf Hände-Desinfektionsmittel um und Home-Office und flexible Arbeitszeiten werden nicht mehr nur versprochen, sondern umgesetzt. Und siehe da, es funktioniert.

Doch auch trotz des Erfindungsreichtums, den die Not mit sich bringt, darf man nicht vergessen: Die Art des Stadtlebens, wie wir sie kennen, ist nachhaltig bedroht und mit ihr die schillernden Lebewesen, die die Stadt bevölkern. Daher sagen wir: Rettet die bedrohten Lebensarten. Kommen Sie in die Städte zurück. Gehen Sie in die Kneipe, ins Restaurant und zum Bäcker. Und vergessen Sie den Fleischer, das Kaufhaus, die Kultur und all die anderen nicht.

Deshalb starten zahlreiche Jenaer Akteure die „Bedrohte Lebensarten“-Kampagne. Mit witzigen, personifizierten Tieren zeigen wir, dass die Jenaer Innenstadt noch lebt. Und das auch weiterhin tun wird. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt. Denn ganz ehrlich: Sind die Tiere erstmal in der Stadt angekommen, kommen die Menschen von ganz allein. Wer möchte nicht diese mysteriösen, seltsamen, faszinierenden Wesen mit eigenen Augen sehen? Und dann sind wir unserem Ziel ein großes Stück näher gekommen und können unsere Lebensarten wieder von der bedrohten Liste streichen.

Wer wir sind:
Initiative Innenstadt Jena (projektverantwortlich)
Stimme für Jena
Jenaer Allianz
Stadt Jena
JenaKultur
JenaWirtschaft

Und natürlich diskutieren wir gern mit Ihnen, über Ihre Situation, über die Kampagne und die Idee dahinter, denn natürlich ist uns bewusst: Geschmäcker sind verschieden. 😉

  1. Was genau meinen Sie? Auch in Erfurt und Leipzig müssen Sie Parkgebühren bezahlen, auch dort gibt es Baustellen. Womit erweckt Jena den Eindruck, das Umfeld wäre nicht herzlich eingeladen, in Jena zu shoppen, essen zu gehen, die Kultur zu genießen?

  2. Gerne kommen wir aus dem Umfeld auch in die Stadt Jena. Das wird jedoch in dem von Ihnen gewünschten Ausmaß nur funktionieren, wenn auch die Stadt Entgegenkommen praktiziert.
    Aussetzen der Parkgebühren, Öffnen (statt Schließen) von Straßen, Erleichterungen für den (auswärtigen) Individualverkehr wären ein guter Ansatz. Grundlage solch dieser durchaus lobenswerten Idee ist immer die Vorstellung, dass z.B. die Einwohner Lobedas in die Straßenbahn steigen und ins Zentrum fahren. So weit, so gut. Sofern Sie sich aber auch an das Umfeld der Stadt wenden, und das setze ich mal voraus, ist zuerst DIESE in der Bringepflicht, nämlich das „Einschwärmen“ in die Lichtstadt möglich und vor allem auch schmackhaft zu machen. Diesen Eindruck erweckt die Lokalpolitik allerdings nicht und so werden wohl Erfurt oder Leipzig leider die besseren Alternativen bleiben…

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