21. Juli: Eine Bewegung für das Überleben von Drogengebrauchenden
Akteure aus Jena beteiligen sich wieder am internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende.
Akteure aus Jena beteiligen sich wieder am internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende.
Der Sohn des diesjährigen Schirmherrn Jürgen Heimchen starb mit 21 Jahren im Polizeigewahrsam infolge eines Suizids, nachdem er wegen des Besitzes von illegalen Substanzen verhaftet wurde. Seither engagiert sich Jürgen Heimchen für akzeptierende, humane Drogenpolitik, gründete den „Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit“ und erhielt 2016 das Bundesverdienstkreuz.
Auf youtube können Sie seine Videobotschaft zum 21. Juli anschauen.
Petras Sohn starb an einer Überdosierung mit Fentanyl. In einem bewegenden Podcast spricht sie über sein Leben, ihren Verlust und wie sie mit anderen Müttern für Harmreduction kämpft.
Das Jenaer Gedenktag-Team hat den Podcast nach Jena geholt. Am 17.07. und 21.07.2024 ist er bei unserem lokalen Radiosender OKJ zu hören - eine Möglichkeit, gemeinsam zu gedenken. Für Interessierte gibt es auch einen Beitrag zu Petra und der Geschichte ihres Sohnes auf youtube zu sehen.
Vielen Dank an den Suchtpräventions-Podcast Sucht und Ordnung, dass wir den Beitrag in den OKJ bringen dürfen!
Auch die Ladenkirche Winzerla wird am 21. Juli auf den Gedenktag aufmerksam machen.
Bei einer Überdosis mit Opioiden sterben Konsumierende meist am Atemstillstand. Hier ist der wirkungsvolle Einsatz von Naloxon möglich, dass seit 2018 als Nasenspray verschrieben werden kann. Wer sich dazu informieren will, kann sich gern ans Kontaktcafé wenden.
In Thüringen sind im letzten Jahr 42 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Das ist laut einem Artikel in der Thüringer Allgemeinen Zeitung der Höchststand seit dem Jahr 2006 in unserem Bundesland. Bundesweit wurden 2227 Todesfälle verzeichnet. Seit 2012 steigen in Deutschland Zahlen der an den Folgen von Drogenkonsum Verstorbenen kontinuierlich an.
Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 39.000 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben. Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen – durch Aufklärung, Angebote zur Risikominimierung und der Überlebenshilfe.
Am 21. Juli, dem Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher, erinnern Eltern und Angehörige, Partner*innen, Freund*innen und solidarische Mitbürger*innen an die „Verstorbenen“. Zugleich nutzen sie Mahnwachen, Gottesdienste, Infostände und andere Aktionen, um Ideen und Maßnahmen für eine wirksamere Drogenpolitik vorzustellen.
In diesem Jahr haben sich wieder mehrere Akteure für den 21. Juli engagiert: