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Heinrich Weidinger (1890 - 1944)

Heinrich Weidinger wurde am 09.05.1890 in der Alpengemeinde Windischgarsten in Österreich als unehelicher Sohn Theresia Weidingers geboren. Kurz nach seiner Geburt verließ die Mutter den Ort und betrieb spätestens ab 1911 ein kleines Geschäft in Wien. Heinrich Weidinger studierte und ergriff den Beruf eines Vermessungsingenieurs. Über sein Leben in den 1920er und 30er Jahren ist nichts bekannt.

1939 wurde er in Dachau verhaftet und nach Paragraph 175 wegen homosexueller Beziehungen zu drei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Am 18.03.1943 wurde Weidinger von der Polizei Weimar an seinem letzten eingetragenen Wohnort, dem Hotel „Weimarischer Hof“ in Jena, erneut verhaftet.

Nach einigen Monaten „Schutzhaft“ im KZ Dachau wurde er am 12.11.1943 ins KZ Buchenwald überstellt, wo er zunächst als „Berufsverbrecher“, dann als Homosexueller kategorisiert wurde. Weidinger musste schwerste Zwangsarbeit leisten, was letztlich zu seinem Tod führte. In den Buchenwalder Akten ist als Todesdatum der 27.01.1944 genannt; zur Todesursache wird die Formulierung „Herzschwäche bei Magen- und Darmkatarrh“ angegeben.

Am 14.05.2019 wurde in der Straße Unterm Markt vor der Nr. 4 ein Stolperstein für Heinrich Weidinger gesetzt (Initiative des Arbeitskreises Sprechende Vergangenheit).

Stolperstein mit weißer Rose
Stolperstein für Heinrich Weidinger Unterm Markt 4

Hier wohnte Heinrich Weidinger, Jg. 1890, verhaftet 12.6.1939, verurteilt §175, Gefängnishaft, "Schutzhaft" 1943 Dachau, Buchenwald, ermordet 27.1.1944.

Standort

Stolperstein Heinrich Weidinger

Unterm Markt 4
07743 Jena
Deutschland