#6961-2021

Es herrscht dringender Handlungsbedarf bei der Radverkehrsführung am Magdelstieg. Die Situation dort ist oft sehr gefährlich.

Magdelstieg Richtung Zentrum (bergab):

Der Schutzstreifen wird regelmäßig durch kfz blockiert (Anlage 3 Lfd. Nr. 22 Satz 3 StVO).

Bei Überholvorgängen durch andere Verkehrsteilnehmer wird der vorgeschriebene Mindestabstand zu Radfahrern nur in den seltensten Fällen eingehalten. Sogar der Jenaer Nahverkehr missachtet dies regelmäßig. Ich verstehe, dass die Breite der Fahrbahn oft nicht ausreicht für einen konformen Überholvorgang, aber wir reden hier von durchgehend unter einem Meter Abstand. Oft noch weniger und in vereinzelten Fällen sogar Überholmanöver, bei denen Der Radschutzstreifen überfahren wird. Ohne meine (nicht vorgeschriebenen) Rückspiegel würde ich wohl das regelwidrige Befahren des Fußweges, aus Eigenschutz, bevorzugen.

Magdelstieg Richtung EAH (bergauf):

Leider hat es sich bis heute unter den Autofahrern nicht herumgesprochen, dass das Zusatzzeichen 1022-10 (Radfahrer frei) keine Benutzungspflicht durch den Radfahrer beinhaltet. Ferner, dass ich als Radfahrer sogar verpflichtet bin, die Fahrbahn zu nutzen, wenn meine Geschwindigkeit höher als Schrittgeschwindigkeit ist.

Erst vor einigen Tagen wurde ich am Magdelstieg durch einen PKW überholt, welcher neben mir abbremste und den Abstand immer mehr verringerte. Ich war gezwungen bis an den Bordstein zu fahren. Zur Verabschiedung setzte er sich langsam fahrend vor mich und aktivierte die Wisch-Wasch-Anlage. Ähnliches habe ich bereits mehrmals auf dieser Straße erlebt.

Mir ist natürlich bewusst, dass die Platzverhältnisse eine ideale Lösung an dieser Straße wohl kaum ermöglichen. Und falls doch, dass dies mit erheblichen Baumaßnahmen verbunden wäre. Vielleicht hat aber die Stadt die Möglichkeit auf die Polizei einzuwirken, hier vermehrt Kontrollen zu planen. Auch Geschwindigkeitskontrollen könnten hier für eine Sensibilisierung sorgen. Mir ist nämlich nicht klar, wie ein Überholvorgang überhaupt möglich ist, wenn ich als Radfahrer bergab selbst die maximale Höchstgeschwindigkeit von 30 kmh erreiche.
Es sollte darüber hinaus überprüft werden, inwiefern der dort angelegte Schutzstreifen überhaupt ein Mehrwert für die Radfahrer darstellt. Er verleitet Autofahrer wohl eher zum Missachten des Sicherheitsabstandes.
Die Situation ist meiner Meinung nach derart schlecht, dass als Ultima Ratio sogar die weitere Herabsetzung der maximal erlaubten Geschwindigkeit überlegt werden sollte.

Vielen Dank, für die Möglichkeit derartige Anliegen unkompliziert in digitaler Form an die Stadt heran zu tragen.

Bleiben Sie gesund.