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Bauhausorte in Jena
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Bauhausorte in Jena

Theaterhaus Jena  ©JenaKultur, Candy Welz
Dexelsäule  ©JenaKultur, Candy Welz

Jena war für die Avantgardekünstler am Weimarer Bauhaus extrem wichtig. Jena war sozusagen die verlängerte Werkbank, das Experimentierfeld, das Laboratorium. Hier wurden viele Bauhaus-Ideen erstmalig umgesetzt. So kann man zahlreiche Zeugnisse des Neuen Bauens bis heute in Jena finden:

Haus Auerbach

Haus Auerbach ©JenaKultur, C. Welz

Schaefferstraße 9

Der Direktor des Bauhauses, Walter Gropius, baute 1924 ein privates Wohnhaus für das Ehepaar Anna und Felix Auerbach in Jena. Der Baukörper, der aus zwei sich durchdringenden Quadern besteht, ist die erste praktische Umsetzung seiner Idee eines Baukasten im Großen. Charakteristisch ist auch die klar gegliederte, glatt verputzte Fassade. Die farbige Innenraumfassung stammt von Alfred Arndt. Sie besteht aus 37 Pastelltönen, die bei der Restaurierung entdeckt und nach Originalbefunden aufwendig rekonstruiert wurden.

Haus Zuckerkandl

Haus Zuckerkandl in Jena ©JenaKultur, E. Freund

Weinbergstraße 4a

1927-1929 baute Walter Gropius im Auftrag der aus Wien stammenden Jüdin Therese Zuckerkandl eine weitere private Villa in Jena. Das dreigeschossiges Gebäude, das er durch ein hohes Sockelgeschoss an die steile Hanglage unterhalb der Sonnenberge angepasste, gilt als Haus nach Maß. Zu den besonderen Merkmalen gehört der schwebende Wintergarten mit Terrasse. Das Raumprogramm des Wohnhauses wurde für drei Generationen konzipiert und mit Möbeln der Deutschen Werkstätten Hellerau ausgestattet.

Zeiss-Planetarium Jena

Zeiss-Planetarium ©JenaKultur, C. Welz

Am Planetarium 5

Der Ingenieur und Zeiss-Geschäftsführer Walter Bauersfeld entwickelte Anfang der 1920er Jahre Kuppelkonstruktionen für Projektionsplanetarien, die aus einem räumlichen Netzwerk bestehen, die mit einem Spitzgussverfahren beschichtet werden. Dieses weltweit neuartige Verfahren ermöglichte 1926 das Überspannen der Kuppel des Planetariums in Jena mit einer dünnen Schale. Für das Gebäude lieferte Adolf Meyer einen Architekturentwurf, der aber nicht realisiert wurde. Die Form des dienstältesten Planetariums der Welt schuf das Jenaer Architekturbüro Schreiter & Schlag.

Studentenhaus (Mensa)

Mensa am Philosophenweg ©JenaKultur, C. Welz

Philosophenweg 20

Der Verein Jenaer Studentenhilfe erteilte 1927 den Auftrag für ein Studentenhaus an das aktive Bauatelier der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar, dem die beiden Professoren Otto Bartning und Ernst Neufert vorstanden. Der kubische Stahlbetonskelettbau mit Flachdach und roter Klinkerfassade fügt sich harmonisch in den umgebenden Park des Prinzessinnenschlösschens ein. Bautechnische Neuerungen sind die Drehfenster und Universalsohlbänke. Im Innern finden sich Speisesäle, Café, Veranstaltungssaal und –räume in weitestgehend originaler Fassung.

Abbeanum

Abbeanum ©JenaKultur, C. Welz

Fröbelstieg 1

Zeitgleich mit dem Bau des Studentenhauses (Mensa) erhielt der Architekt Ernst Neufert von der Carl-Zeiss-Stiftung den Auftrag, ein Lehr- und Forschungsgebäude für das Optische Institut und das Institut für Angewandte Mathematik der Universität zu errichten. 1929/30 entstand in Stahlbetonskelettbauweise ein aus mehreren Kuben bestehenden Baukörper mit ockerfarbener Klinkerfassade, der durch Fensterbänder horizontal gegliedert wird. Im Innern finden sich Hörsäle, Seminar- und Arbeitsräume. Das Gebäude wurde nach Originalbefunden vollständig restauriert.

Villa Mentz

Villa Mentz in jena ©JenaKultur, E. Freund

Weinbergstraße 18

1928/29 errichtete das Jenaer Architekturbüro Schreiter & Schlag für den Geschichtsprofessor Georg Mentz und seine Frau, die Künstlerin Frida Mentz-Kessel, eine Villa mit großer Dachterrasse auf einem ehemaligen Weinberggrundstück. Der kubische Baukörper wurde mit einer turmartigen Rundform zu einem attraktiven Wohnhaus kombiniert. Die Innengestaltung mit Einbauschränken, Schiebetüren und Lichtelementen nahm Frida Metz-Kessel nach eigenen Entwürfen vor. Ihr Atelier befand sich im dritten Geschoss des Hauses.

Zeiss-Hauptwerk (heute Universitätscampus und Goethegalerie)

Zeiss-Hauptwerk ©JenaKultur, C. Welz

Ernst-Abbe-Platz/Leutragraben

1906 baute die Firma Dyckerhoff & Widmann (Dywidag) den ersten Stahlbetonskelettbau im Großherzogtum auf dem Werkgelände der Firma Carl Zeiss, bei dem die tragenden Teile als gestalterisches Element sichtbar bleiben (1906). 1915 wurde der Darmstädter Architekt Friedrich Pützer für das erste Hochhaus verpflichtet (Bau 15), das nach dem Vorbild der Chicagoer Schule errichtet wurde. Auf dem Gelände des Zeiss-Hauptwerks im Zentrum der Stadt Jena entstand auch die erste Projektionskuppel zur Vorführung von Planetarien auf dem Dach von Bau 11. Diese Weltneuheit – die Dicke der Schale betrug lediglich 3 cm -schuf Zeiss-Geschäftsführer Walter Bauersfeld in Zusammenarbeit mit der Dywidag. Schließlich wurde Ende der 1920er Jahre der Düsseldorfer Architekt Emil Fahrenkamp mit dem Bau eines Verwaltungshochhauses beauftragt, das über 80 Meter hoch sein sollte – damals das höchste Gebäude Europas. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten kam es nicht zur Ausführung. Gebaut wurde 1934 unter Federführung der Berliner Architekten Hans Hertlein und Georg Steinmetz ein Stahlbetonbau mit 14 Stockwerken.

Text: Doris Weilandt

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