In den Fichtlerswiesen / Sonnenblumenweg
Wohnbauland und Flächen für Forschungsinstitute
- Die Ausgangslage
- In den 1980er Jahren war vorgesehen, zwischen winzerlaer Straße und "Grüne Aue" eine Schulsportanlage zu errichten. Hierzu war der querende "kleine Ammerbach" verrohrt und das Gelände bis zu 4 m aufgeschüttet worden, um eine ebene Fläche zu erhalten. Durch die politische Wende wurde das Vorhaben nicht umgesetzt. Lediglich eine Teilfläche wurde per Nutzungsvertrag an einen Jenaer Unternehmer vergeben, der eine Halle errichtete, die er als Baumarkt nutzte. Nach Vertragsende lag das gesamte Gelände brach.
- Das Projekt
- Im Bereich des seit Mai 2005 geltenden Bebauungsplanes "In den Fichtlerswiesen" entwickelte KIJ den Wohnstandort. 2008 wurden private Flächen hinzuerworben, um das Vorhaben bebauungsplangemäß auf insgesamt 17.000 m² umsetzen zu können. Nach umfangreichen Katastervermessungs- und Erschließungsarbeiten (wozu auch die Anlage eines Regenrückhaltebeckens gehörte) erfolgte die Vermarktung der Wohnbauflächen in zwei Abschnitten bis März 2011. Auch nördlich des Wohnbaustandortes wurde die Aufschüttung beseitigt (wobei große Mengen Baustellenabfälle aus DDR-Zeiten aufgefunden wurden, die separat entsorgt werden mussten), der kleine Ammerbach aus seiner Verrohrung befreit und eine ansprechende Freifläche gestaltet.
- Das Ergebnis
- Es entstanden 28 Einfamilienhäuser, zum großen Teil als Passiv- oder Niedrigenergiehaus. KIJ beriet die Bauherren in mehreren Info-Veranstaltungen mit dem Ziel einer ressoucenschonenden Bauweise. Hierfür erhielt die Stadt Jena als erste ostdeutsche Stadt im Jahr 2007 den European Energy Award in Gold. Inzwischen wohnen 97 Menschen am Sonnenblumenweg (Stand Januar 2018).
- Interessant
- Neben Wohnen ermöglicht der Bebauungsplan auch die Ansiedlung von wissenschaftlichen Einrichtungen, indem spezielle Flächen für diese Nutzung ausgewiesen wurden. KIJ hat im November 2010 eine etwa 13.500 m² große Fläche an das Land Thüringen verkauft, auf der ein Forschungsgewächshaus für das Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie entstand.