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In Jena lässt sich gut Sport treiben

18.03.2024

Die Bedingungen, um in Jena Sport zu treiben, werden von der Bevölkerung positiv bewertet. Das ist eines der Ergebnisse der Befragung zur Sportentwicklungsplanung, die inzwischen vorliegen. Um mehr über das Sportverhalten der Jenaerinnen und Jenaer zu erfahren, hatten 10.000 zufällig ausgewählte Personen einen Fragebogen zur Sportentwicklung erhalten. Außerdem ging ein jeweils auf die Empfänger abgestimmter Fragebogen an alle Sportvereine der Stadt und alle schulen. „Die Datenerhebung ist jetzt abgeschlossen, damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht. Das im Vergleich mit anderen Kommunen positiv ausfallende Feedback betrifft sowohl die Anzahl als auch den Zustand unserer Sportanlagen in Jena. Die kontinuierlichen Investitionen der letzten Jahre in Neubau und Sanierung tragen Früchte“, sagt Sportdezernent Benjamin Koppe, der gemeinsam mit dem Bereich Sport, der Schulverwaltung, KIJ, Stadtsportbund und dem beauftragten Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) eine erste Bilanz und Rückschlüsse auf den weiteren Prozess zieht.

Mit Blick auf die vorhandenen Sportflächen pro Einwohnenden liegt Jena bei den Außenanlagen im bundesweiten Durchschnitt, bei den Sporthallen sogar über dem Durchschnitt. „Die insgesamt positiv zu wertenden Ergebnisse sind für uns aber nicht Anlass, sich zurückzulehnen, denn liegen sportinfrastrukturelle Herausforderungen vor allem im Norden, in West und im Zentrum Jenas vor“, betont Koppe. „Jetzt geht es darum, die richtigen Schlüsse aus den Daten zu ziehen.“ Die Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung ist auf die Jahre 2025 bis 2035 angelegt.

Was sagen die Bürgerinnen und Bürger zum Thema Sport in Jena?

Zu den Ergebnissen: 91 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger gaben an, aktiv zu sein. Sie bewerteten nicht nur die Qualität der Sportstätten positiv, sondern auch das Sportangebot durch Vereine und kommerzielle Anbieter. Einen besonders hohen Stellenwert in Jena nimmt der selbstorganisierte Sport ein, wie Radfahren, Laufen oder Gymnastik. Besonders hoch im Kurs – auch deutlich höher als in anderen Kommunen – liegen in Jena die Sportarten Volleyball, Wandern und Klettern. Kritisch bewertet werden hingegen die vorhandenen Radwege. Außerdem wünschen sich über 70 Prozent der Befragten mehr wohnortnahe Bewegungsmöglichkeiten – vor allem für Kinder. 

Erfreuliche Entwicklung bei den Mitgliederzahlen der Sportvereine

Besonders erfreulich sind die Zahlen zur Bestandserhebung der Sportvereine: Rund 27.600 Menschen sind Mitglieder in einem Sportverein – das entspricht 25 Prozent der Bevölkerung. „Damit liegen wir sogar über dem Vor-Corona-Niveau“, betont Matthias Weißbrodt, Referent für Sportentwicklung der Stadt Jena. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre konnten die Jenaer Sportvereine etwa 3000 neue Mitglieder hinzugewinnen. Wachsen konnten dabei nahezu alle Vereine in fast allen Sportarten. 66 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger gaben zudem an, sich individuell zu bewegen.

„Die Befragung zeigt, dass die Vereine die Qualität der Sportstätten in Jena durchschnittlich besser bewerten als Vereine in anderen Kommunen. Bemängelt wurde allerdings, dass vor allem im Winter nicht immer ausreichend freie Kapazitäten – sowohl im Freien als auch in Hallen – zur Verfügung stünden“, so Weißbrodt weiter. Als größtes Problem wurde genannt, dass es zunehmend schwieriger werde, Ehrenamtliche zu gewinnen – sowohl als Übungsleiterinnen und Übungsleiter als auch als Funktionsträger in den Vereinsgremien. Aber auch beim Ausbau von Kooperationen, insbesondere mit den Jenaer schulen und der Regelung zur Sportstättenbelegung lassen sich Handlungsansätze ableiten.

schulen geben positives Feedback zu Qualität der Sportstätten

Die Rückmeldungen der schulen zeigen, dass die vorhandenen Sportstätten sehr positiv bewertet werden. „In der Tatsache, dass die Grundvoraussetzungen gut sind, zeigt sich die gute und kontinuierliche Arbeit der vergangenen Jahre“, so Wolfgang Schabert, Geschäftsführer des IKPS, das den gesamten Prozess begleitet. Dies bestätigt auch Sportbeauftragte Vanessa Baum, die schon die letzte Sportentwicklungsplanung in 2015 begleitete und auf den hohen Umsetzungsgrad der dort vereinbarten Maßnahmen verweist. Die schulen äußerten außerdem den Wunsch nach einer besseren Planung der Auslastung der Sportstätten. Erfreulich ist das Ergebnis, dass rund 90 Prozent der Jenaer Jungen und Mädchen nach der Grundschulzeit schwimmen können. Dies spreche für eine gute Bädersituation, sagte Schabert.

Die nächsten Schritte

Jede Kommune in Thüringen ist verpflichtet, alle zehn Jahre eine Sportentwicklungsplanung zu erstellen. Darin wird die strategische Ausrichtung des Sports, der Sportinfrastruktur, aber auch der Sportförderung festgeschrieben. Die aktuell gültige Planung für Jena stammt aus dem Jahr 2015 und wird nun fortgeschrieben. Eine 30-köpfige Planungsgruppe wird nun die erhobenen Daten auswerten und daraus konkrete Ziele und Empfehlungen für die Sportentwicklungsplanung der kommenden zehn Jahre formulieren. Das erste Treffen ist für Mitte April geplant. Der Prozess soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Wichtige Themen werden sein: Konzepte zu entwickeln, um das Ehrenamt in Sportvereinen zu stärken, den öffentlichen Raum bewegungsanregend umzugestalten und den Prozess der Vergabe von Sportstätten und Sportfördermitteln transparenter, unkomplizierter und digital zu gestalten.

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