Mit einem Korso von über 60 Abfallentsorgungsfahrzeugen demonstrierte am 10.10.2023 die Abfall- und Entsorgungswirtschaft Deutschlands in Berlin für einen sicheren Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien.
Der Kommunaservice Jena war auch mit einem Fahrzeug vertreten, um als kommunaler Entsorger den Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Nachfolgend ein News-Beitrag der Abfallwirtschaft Münster - awm:
Welchen Schaden falsch entsorgte Akkus und Batterien anrichten können, das haben wir Anfang des Jahres beim Brand im Annahmebereich unserer Restabfallaufbereitungsanlage hautnah miterlebt. Batteriebrände gefährden Leben und die Gesundheit, vernichten Anlagen und verursachen damit Schäden, die in die Millionen gehen. Deswegen gehören Batterien auf keinen Fall in die Restmülltonne oder in die Wertstofftonne - weder lose noch in Elektroaltgeräten.
Aufgerufen zur Demo haben die drei Abfallwirtschaftsverbände BDE, BVSE und VKU. Der Hintergrund: Immer mehr Elektronikgeräte beinhalten Lithium-Batterien wie etwa: E-Zigaretten, die seit kurzem auch als „Einweg-E-Zigaretten“ am Markt sind, Glückwunschkarten oder blinkende Turnschuhe. Geräte, die bisher nur mit Kabel funktionierten, wie etwa Kopfhörer, Lautsprecher, etc. kommen millionenfach ohne Kabel, dafür mit Li-Batterie, auf den Markt.
Was für Verbraucher zunächst positiv ist, weil Geräte lange mobil genutzt werden können, birgt in der Entsorgung jedoch große Probleme. Li-Batterien können schnell verheerende Brände auslösen, sei es in Abfallsammelfahrzeugen oder in Abfallsammelanlagen. Inzwischen registrieren wir täglich Brände durch Batterien in unterschiedlichen Behandlungsanlagen und Abfallsammelfahrzeugen deutschlandweit. Diese Brände sind ein konkretes Risiko für Leib und Leben der Mitarbeitende, können dazu die Entsorgungssicherheit gefährden und wirtschaftliche Existenzen vernichten.
Batterien und Elektroaltgeräte können an den dafür vorgesehenen Sammelstellen, etwa am Recyclinghof oder im Fachhandel, abgegeben werden. Dort werden sie sicher entsorgt und recycelt. Patrick Hasenkamp, awm Betriebsleiter und VKU Vizepräsident, betont: "Auch die Hersteller und Politik sind in der Pflicht, solche Großbrände zu stoppen. Deshalb appellieren wir an die Politik, die Herstellerverantwortung auszubauen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Es muss im Jahr 2023 möglich sein, langlebige Elektrogeräte zu bauen, es muss möglich sein, sie reparieren zu lassen und die Akkus auszutauschen, statt die Geräte wegzuwerfen!"