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Schutzgebiete und Biotope

Im Stadtgebiet Jena befinden sich zahlreiche Flächen und Objekte mit einer besonders schützenswerten Naturausstattung und mit daraus abzuleitenden, unterschiedlich strengen Schutzkategorien und -bestimmungen.

Bestimmte Vorhaben und Handlungen sind daher nicht zulässig. In Ausnahmefällen kann eine naturschutzrechtliche Genehmigung erteilt werden. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Dienstleistungsportal der Stadt: Schutzgebiete - Bau- und andere Vorhaben beantragen.

Die Lage der Schutzgebiete und -objekte im Stadtgebiet können Sie dem Landschaftsplan der Stadt Jena, Karte 1.1, entnehmen. Die Karte steht Ihnen unter Downloads zur Verfügung. Dort finden Sie auch nähere Informationen zu den Naturschutzgebieten in Jena.

Jena besitzt Anteil am europäischen Schutzgebietsnetz "Natura 2000". Hierzu gehört das Vogelschutzgebiet (SPA - engl. Special Protection Area) "Muschelkalkhänge der westlichen Saaleplatte" im westlichen Stadtgebiet sowie die Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH).

Das Schutzgebietsnetz Natura 2000 dient der Bewahrung der natürlichen Artenvielfalt durch Erhalt und Wiederherstellung von Lebensräumen wild lebender Tieren und Pflanzen.

Jena hat Anteil an 7 FFH-Gebieten, welche die Stadt ringförmig umgeben. Zusätzlich dazu sind Objekte mit FFH-Status vorhanden, welche dem Fledermausschutz dienen, z. B. die Kirchen in Cospeda und Kunitz.

Vogelschutzgebiet und FFH-Gebiete nehmen zusammen ca. 44 % des Stadtgebietes ein. Jena liegt damit weit über dem Landesdurchschnitt.

Mittlerweile ist das Netzwerk der Natura 2000-Stationen ein fester Bestandteil des Naturschutzes in ganz Thüringen. Hinter den Stationen stehen seit Jahren in den Regionen tätige Vereine und Verbände. Sie initiieren Projekte, beraten Landnutzer und führen Erstpflegemaßnahmen durch.

In Jena und einem Großteil des Saale-Holzland-Kreises nimmt diese Aufgaben seit 2017 die Natura-2000-Station „Mittlere Saale“ wahr. Nähere Informationen erhalten Sie unter Natura-2000 Stationen in Thüringen.

In Jena sind derzeit sieben Naturschutzgebiete rechtskräftig ausgeweisen. Die Flächen erstrecken sich teilweise über die Stadtgrenze hinaus in den Saale-Holzland-Kreis.

Die Naturschutzgebiete repräsentieren landesweit bedeutsame Biotopkomplexe. Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind z. B. die Märzenbechervorkommen im NSG "Isserstedter Holz" und die Orchideenvorkommen im NSG "Leutratal und Cospoth". Insbesondere die Kalk-, Halb- und Volltrockenrasenflächen bieten für Orchideen optimale Standortbedingungen.

Die Verordnungen zu den einzelnen Schutzgebieten können im Serviceportal der Stadt: Schutzgebiete - Bau- und andere Vorhaben beantragen.

Landschaftsschutzgebiete sind ebenfalls rechtsverbindlich festgesetzt. Sie weisen i.d.R. einen besonderen Lebensraum wild lebender Tier- und Pflanzenarten auf, heben sich durch ihre Vielfalt, Eigenart oder kulturhistorische Bedeutung der Landschaft ab und erfüllen wichtige Funktionen für die Erholung.

Alle Maßnahmen in einem LSG müssen mit den Schutzzielen des Gebietes vereinbar sein.

Den mit Abstand größten Flächenanteil am Stadtgebiet nimmt das LSG "Mittleres Saaletal zwischen Göschwitz und Camburg" mit einer Gesamtfläche von ca. 16.622 ha ein. Das LSG hat den Charakter eines Naherholungsgebietes.

Die ringförmig um das Stadtgebiet angeordneten Waldflächen sollen dem Landschafts- und Naturerleben dienen. Auf die Belange des Naturschutzes ist dabei Rücksicht zu nehmen.

Auch kleinräumige Landschaftselemente, welche z. B. für den Naturhaushalt, das Orts- oder Landschaftsbild oder aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen von Bedeutung sind, können rechtsverbindlich als geschützter Landschaftsbestandteil (GLB) oder als Naturdenkmal unter Schutz gestellt werden.

In Jena sind neben geschützten Landschaftsbestandteilen auch Flächen-Naturdenkmale, geologische Naturdenkmale und Baum-Naturdenkmale ausgewiesen.

Jena verfügt über ca. 3.000 gesetzlich geschützte Biotope.

Dabei handelt es sich zum großen Teil um Halb- und Volltrockenrasen im Verbund mit Felsen, Kalkschotterflächen und Trockengebüschen. Die hier lebenden Pflanzen und Tiere sind an Trockenheit, hohe Temperaturen sowie große Temperaturschwankungen angepasst.

Wertvolle Biotope stellen auch die Streuobstwiesen in Jena dar. Diese sind vor allem für Vögel und Insekten von großer Bedeutung. Geschützte Biotope finden sich darüber hinaus in der Saaleaue.

Die besonders geschützten Biotope werden durch landesweite Kartierungen erfasst.

Nähere Informationen über die geschützten Biotope in Jena und zu ihrer Kartierung erhalten Sie beim Kartendienst des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz sowie im Faltblatt unter Downloads.

Standort

Team Naturschutz

Am Anger 26
07743 Jena
Deutschland