#15095-2024

Es ist geradezu absurd, mit welcher Vehemenz und bei welcher Gestaltung einer Einmündung nach "Verkehrsspiegel" gerufen wird. Man könnte fast meinen, dass die Hersteller solcher relativ sinnfreien Verkehrsraummöblierung Geld ausloben für Bitten/Aufforderungen an die Stadtverwaltung, doch Verkehrsspiegel irgendwo aufzustellen.

Fakt 1: es ist an der Haltlinie anzuhalten. diese ist an der Einmündung richtigerweise so weit nach zurückgesetzt, dass sie von dort den querenden Verkehr nicht einsehen können, andererseits aber dem auf der Göschw. Str. fahrenden Verkehr nicht den Eindruck vermitteln, einfach abzubiegen. Wenn sie hier anhalten, passiert dem Querverkehr - egal ob nun auf Gehweg fahrend, falsche Richtung oder auf der Göschw. Straße mit 80kmh düsend - nichts!
Fakt 2: Nachdem Sie angehalten, fahren nun langsam bis zur Sichtlinie vor. langsam. Weil: auf 4m Beschleunigen ist sinnfrei.

Auf diesen 4m, die sie im kfz also langsam zurücklegen, passiert also was? Genau: nichts. von links kommende Radfahrer/Fußgänger erkennen sie. von rechts kommende Radfahrer/Fußgänger erkennen sie auch. Und da sie langsam bis zur Sichtlinie vorfahren, wird auch kein Radfahrer auf der Motorhaube landen oder in die A-Säule einschlagen.

Aber ja, lassen Sie uns das Einhalten der StVO durchsetzen: Geisterradler, Überhol-Abstand-Unterschreiter, Anhuper, Am-Stop-Schild-nicht-korrekt-Verhalter. Oder aber wir stellen Spiegel auf. So dass sich alle drauf verlassen können: wo ein Spiegel steht, ist es sicherer. Also... bis es knallt, weil "den hab ich da gar nicht kommen sehen!"