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Der Felsendichter vom feuerspeienden Berg. Gert Wollheim (1894 Dresden – 1974 New York).
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Der Felsendichter vom feuerspeienden Berg. Gert Wollheim (1894 Dresden – 1974 New York).

Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik und Skizzenbücher

7. Dezember 2024 – 16. März 2025

©Kunstsammlung Jena

Gert Wollheim studierte von 1911 -1913 an der Großherzoglichen Schule für bildende Kunst in Weimar. Er nahm dort am Akt- und Landschaftsunterricht von Carl Melchers und Fritz Mackensen teil und studierte mit Otto Pankok, Peter Röhl, Carl Lohse, Heinrich Stassen und Otto Herbig. 1914 folgt er seinem ehemalig Professor Albin Egger-Linz nach Klausen (Tirol), um seinem monumentalen Figurenstil zu folgen. In den darauf folgenden Jahren lebt Wollheim in einer Künstlerkommune auf dem Lande, gründet – zusammen mit Otto Pankok – eine Künstlerkolonie in Remels (Ostfriesland) und geht – wieder zusammen mit Otto Pankok – 1919 nach Düsseldorf, wo sie sich mit Adolf de Haer einem Kunstprojekt um die literarische Zeitschrift „Neues Rheinland“ anschlossen. Zu dieser Gruppierung gehörten auch Max Ernst und Otto Dix. 1920 wurde er Gründungsmitglied der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ und Herausgeber und Mitarbeiter der Zeitschriften „Der Aktivistenbund“, „Das Ey“ (nach der Kunsthändlerin Johanna Ey). Zudem ist Wollheim Mitbegründer der Arbeitersiedlung „Freie Erde“ in Düsseldorf-Eller.

1921 heiratete er die Pianistin Leni Stein, der er eine „Brautmappe“ mit 12 Lithographien widmet. 1922 initiierte er zusammen mit Adolf Uzarski die „1. Internationale Kunstausstellung“ in Düsseldorf und den 1. Kongress der Union fortschrittlicher internationaler Künstler. 1924 entstand sein Ölgemälde „Abschied von Düsseldorf“, eines seiner bis heute berühmtesten Gemälde. 1925 wird Wollheim Mitglied der Novembergruppe in Berlin.

In der Zeit des Nationalsozialismus wird Gert Wollheim als „Entarteter Künstler“ verfolgt. 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich aus der Berliner Nationalgalerie (Kronprinzen-Palais), den Kunstsammlungen der Stadt Düsseldorf, dem Wallraf-Richartz-Museum Köln und dem Kaiser-Wilhelm-Museum Krefeld zwanzig Bilder Wollheims beschlagnahmt und teilweise zerstört.

Gert Wollheim gelang die Flucht nach Paris und später in die Schweiz. Im Exil in Paris gehörte er 1937 zu den Gründern des „Deutschen Künstlerbundes“, der ab 1938 „Freier Künstlerbund“ („Union des artistes libres“) genannt wurde. Dort war er Lebensgefährte der Tänzerin Tatjana Barbakoff. 1939 wurde er verhaftet, konnte aber 1942 entkommen und lebte versteckt in den Pyrenäen.
Schließlich gelang ihm 1947 mit Hilfe des International Rescue Committee die Ausreise nach New York.

Gert H. Wollheim, Selbstbildnis, 1928, Öl auf Holz Gert H. Wollheim, Selbstbildnis, 1928, Öl auf Holz ©Christoph Beer/Kunstsammlung Jena

Die Arbeiten Gert Wollheims wurden seit über 20 Jahren nicht ausgestellt. Das ist, gemessen an seiner künstlerischen Bedeutung und seiner Vielschichtigkeit, ungewöhnlich, erklärt sich aber auch aus der Verteilung seines Werkes, das sich zu einem großen Teil in Privatbesitz befindet. Aus dieser privaten Sammlung wird sich unsere Ausstellung zu einem großen Teil speisen. Viele Arbeiten werden erstmals ausgestellt bzw. publiziert.

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