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Überblick Berufliche Ausbildung

Wer in Deutschland die Schule verlässt, erlernt in der Regel im Anschluss einen bestimmten Beruf.

Mit einer beruflichen Ausbildung haben Sie optimale Chancen, eine gut bezahlte Stelle auf dem Arbeitsmarkt zu finden. Sie können zwischen zwei Ausbildungssystemen wählen, dem dualen System und dem Schulberufssystem.

Die meisten staatlich anerkannten Ausbildungsberufe werden im dualen Ausbildungssystem erlernt. Die Rahmenbedingungen sind durch das Berufsbildungsgesetz geregelt.

Inhaltlicher Aufbau der Ausbildung

Als Auszubildender lernen Sie an 2 Orten. Theoretisches Wissen für Ihre Ausbildung vermittelt Ihnen die Berufsschule. Praktische Fähigkeiten erlernen Sie in Ihrem Ausbildungsbetrieb.

Je nach Ausbildungsberuf wechseln Sie zwischen Ihren Lernorten an festgelegten Tagen oder jeweils für mehrere Wochen. Ihre Ausbildung, auch Lehre genannt, dauert meist 3 Jahre.

Sie müssen eine Zwischenprüfung absolvieren, um Ihre Fortschritte im Ausbildungsberuf nachzuweisen. Die Ausbildung endet mit der Abschlussprüfung.

Viele Betriebe bieten Ihren Auszubildenden nach dem Abschluss die Möglichkeit, weiter für sie zu arbeiten. Natürlich können Sie sich nun auch bei einer anderen Firma bewerben oder Ihre Ausbildung aufwerten.

Indem Sie sich weiterbilden, eine Zweitausbildung oder ein Aufbaustudium beginnen, qualifizieren Sie sich höher.

Rahmenbedingungen

Prinzipiell kann jeder eine duale Ausbildung absolvieren, wenn er einen Ausbildungsbetrieb findet. Dieser legt die Bedingungen fest, zu welchen er einen Auszubildenden akzeptiert. Oft ist ein bestimmter Schulabschluss oder besonders gute Noten in einem relevanten Unterrichtsfach Voraussetzung.

Ausbildungsbetriebe haben immer nur eine begrenzte Zahl an Ausbildungsstellen, die sie besetzen können. Deshalb sollten Sie Wert auf eine gute schriftliche Bewerbung legen. Ist der Betrieb dann an Ihnen interessiert, folgt ein persönliches Bewerbungsgespräch.

Die Ausbildungsstelle ist Ihnen sicher, wenn Ihr zukünftiger Betrieb und Sie den Ausbildungsvertrag unterzeichnet haben. Dieser regelt den Ablauf Ihrer Ausbildung und bestimmt Ihr Gehalt, das je nach Branche und Ausbildungsjahr ganz verschieden ist.

Gehalt

Auch als Auszubildender zahlen Sie von ihrem Gehalt Sozialversicherungsbeiträge. Steuern werden erst ab einem Mindestgehalt gezahlt.

Da eine Ausbildung nicht als eigentliche Erwerbstätigkeit, sondern als Bildungszeit betrachtet wird, darf Ihr Gehalt unter dem Mindestlohn liegen. Gibt es für Ihre Berufsbranche keinen Tarifvertrag, in dem die Höhe der Ausbildungsvergütung geregelt ist, dann legen die zuständigen Stellen Richtwerte fest.

Zuständige Stellen

Bei den zuständigen Stellen absolvieren Sie auch Ihre Prüfungen. Je nachdem, in welcher Branche Sie eine Ausbildung beginnen, können die zuständigen Stellen Handwerkskammern (HWK), Industrie- und Handelskammern (IHK), Landwirtschaftskammern, Ärztekammern usw. sein.

Wenn Sie Ihre duale Ausbildung im öffentlichen Dienst beginnen, wird die zuständige Stelle von den Bundes- und Landesbehörden oder Gemeinden bestimmt.

Auch über das Schulberufssystem können Sie Berufe erlernen, jedoch für gewöhnlich andere als im dualen System.

Schulische Berufsausbildungen beziehen sich zumeist auf den Dienstleistungssektor, der größte Bereich ist das Gesundheitswesen. Diese Berufsausbildungen sind vollwertig und gesetzlich anerkannt, ohne dass Sie als Auszubildender an einen Betrieb gebunden sind.

Rahmenbedingungen

Die Ausbildung wird nach den Vorgaben von Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung oder nach Landesrecht durchgeführt. Berufe des Sozial- und Gesundheitsdienstwesens werden teilweise nach eigenen Gesetzen wie z.B. dem Krankenpflegegesetz durchgeführt.

Ausbilder ist allein die Berufsfachschule. Sie haben ausschließlich Unterricht in Vollzeit, ergänzend werden betriebliche Praktika oder Übungen in Praxislaboren absolviert. Mitunter folgt im Anschluss ein Praxisjahr.

Ihre Bewerbung für eine Ausbildung richten Sie direkt an die Berufsfachschule. Je nach angestrebter Ausbildung sind die Voraussetzungen verschieden. Ihre Ausbildung dauert etwa 2 bis 3 Jahre.

Gehalt

Als schulischer Auszubildender beziehen Sie meist nur dann ein Gehalt, wenn der Schulträger zum öffentlichen Dienst gehört.

Einige Berufsfachschulen verlangen Schulgeld oder Prüfungs- und Aufnahmegebühren.

Prüfungen

Auszubildende des Schulberufssystems können wie Auszubildende des dualen Systems an einer Prüfung vor der für ihren Beruf zuständigen Kammer teilnehmen, wenn ihre Ausbildungsinhalte, -anforderungen und die Ausbildungsdauer mit denen des dualen Systems vergleichbar sind und ein angemessener Anteil von praktischen Lerninhalten nachgewiesen werden kann.

5 Schritte zur beruflichen Ausbildung

  • Hobbys
  • besondere Interessen und Fähigkeiten
  • Vorkenntnisse
  • ...
  • Berufsberatung
  • Ausbildungsmessen
  • eigene Recherche
  • ...
  • verschiedene Berufe ausprobieren
  • eigene Erwartungen prüfen
  • Kontakte knüpfen
  • Ist der Beruf so, wie ich ihn mir vorgestellt habe?
  • ...
  • Recherche auf allen Plattformen (Internet, Agentur für Arbeit, Tageszeitung, Aushänge...)
  • direkte Anfrage bei interessanten Betrieben
  • ...
  • formelle Vorgaben beachten
  • sachkundige Hilfe in Anspruch nehmen/Korrektur lesen lassen
  • ...