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Vielfalt im Fokus – JenaKultur-Blog
Mehrsprachige Bücher in der Ernst-Abbe-Bücherei Jena

Heute: Interkulturelle Bibliotheksarbeit

Ganz im Sinne des Mottos Die ganze Welt in einem Haus stehen die Förderung von Vielfalt und damit auch eine interkulturelle Bibliotheksarbeit ganz oben auf der Agenda der Ernst-Abbe-Bücherei Jena. Als moderne Einrichtung für alle Bewohner*innen Jenas passt die Bibliothek ihre Angebote der immer vielfältiger werdenden Stadtgesellschaft an, versucht zwischen Kulturen zu vermitteln sowie die unterschiedlichen Biografien und Lebensrealitäten aller Besucher*innen zu berücksichtigen. Dank einer umfangreichen Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes im Programm „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ wird seit diesem Jahr das Angebot stetig ausgebaut.

Vielfalt in allen Bereichen

Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten: Kinder lauschen den Lesungen bei „Vorhang zu!“, Studierende schmökern in der Reiseliteratur und Romanfans strömen zu den veranstaltungen des Lesemarathons. Manche Besucher*innen nutzen nur die Online-Angebote, andere verbringen mehrere Stunden in der Bibliothek. Die Bibliothek öffnet ihre Tore für die unterschiedlichsten Menschen: Vielfalt ist längst Alltag. Frau Dr. Julia Hauck, Agentin für Diversität und interkulturelle Bibliotheksarbeit an der Ernst-Abbe-Bücherei, beschreibt ihre Aufgabe folgendermaßen:

„Jeder Mensch soll sich in der Bibliothek willkommen fühlen – egal welchen Alters, Geschlechts, Herkunft, Ethnie, Religion, sexueller Orientierung/Identität, sozialen Status oder mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Die Interkulturelle Bibliotheksarbeit folgt der Grundannahme, dass Menschen sich darin unterscheiden, wie sie sich verständigen, wie sie leben und arbeiten. Damit einher geht eine Strategie, wie Zugangsbarrieren abgebaut und die Einrichtung weiter geöffnet werden kann.“

Dieser Mammutaufgabe stellt sich die Jenaer Bibliothek und baut dementsprechend ihre Angebote nach und nach aus, sodass Vielfalt in wirklich allen Bereichen der Einrichtung Einzug hält.

Ein umfassendes Angebotsspektrum

Interkulturelle Angebote ergänzen bereits jetzt die klassischen bibliothekarischen Dienstleistungen: Es gibt zweisprachige Kinderbücher, Lernmaterialien für Deutsch als Zweitsprache, Romane in verschiedenen Sprachen oder Zeitschriften zum Deutschlernen. Außerdem finden regelmäßig zweisprachige Lesungen statt oder veranstaltungen greifen Themen rund um Migration, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt auf. In Zukunft werden spezielle Führungen für Teilnehmende von Sprachkursen angeboten, Lesungen gemeinsam mit Organisationen von Migrant*innen gestaltet und das Angebot an fremdsprachigen sowie diversitätssensiblen Medien weiter ausgebaut. Auch die Kommunikation soll verbessert werden: Infomaterial in Leichter Sprache und Übersetzungen von Broschüren sollen Zugangsbarrieren abbauen.

Die Zukunft beginnt jetzt

Der Grundstein für eine Bibliothek der Vielfalt ist bereits gelegt: Es wird fleißig an spannenden Projekten, neuen Angebotsformaten und interessanten veranstaltungen getüftelt.

Im Rahmen des Kindermarathons werden Märchen aus aller Welt erzählt (28.10.19) und ein Tag der offenen Tür unter dem Motto „Bibliothek ist bunt“ (26.10.19) lädt alle Interessierten in das neue Domizil der Bibliothek in der Stadtmitte: die ehemalige Augenklinik, Carl-Zeiß-Platz 10. Aber auch renommierte Autoren wie Stefan Orth (05.11.19), Saša Stanišić (13.11.) und Slobodan Snaijder (03.12.) bringen Schwung in die Diskussion um Kulturunterschiede, Herkunft- und Heimatverständnis. Die Planungen für 2020 sind in vollem Gange und werden so einige Überraschungen bereithalten: „Zu viel kann ich noch nicht verraten, aber es ist – ganz im Sinne der interkulturellen Bibliotheksarbeit – mit Sicherheit für alle etwas dabei. Das Programm wird dabei keine Einbahnstraße, sondern bleibt offen für Ideen und Anregungen der Besucher*innen.“, so Frau Dr. Hauck.

©pixabay

Mehr Informationen zum 360°-Projekt und veranstaltungen finden Sie unter: www.stadtbibliothek-jena.de

Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft

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